EU-Verlauf: Kurse steigen mit näherrückendem Bundestagsvotum

EU-Verlauf: Kurse steigen mit näherrückendem Bundestagsvotum

Paris – Die zunehmende Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrise hat die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag nach einem schwachen Start steigen lassen. Eine Ausnahme bildete die Londoner Börse, die unverändert von Kursverlusten bei den Rohstoffwerten belastet wurde. Bis zur Mittagszeit legte der EuroStoxx 50 0,47 Prozent auf 2.186,77 Punkte zu. In Paris stieg der CAC 40 um 0,49 Prozent auf 3.010,24 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,59 Prozent auf 5.186,83 Punkte.

Nach Hinweisen aus den Reihen der Opposition im Deutschen Bundestag erwarteten die Märkte eine Zustimmung des Gremiums zur Erweiterung des EFSF-Rettungsfonds. Ein positives Votum wäre ein starkes Signal, sagte eine Händlerin. Allerdings werde auch darauf geschaut, ob es Bundeskanzlerin Angela Merkel gelinge, eine eigene Mehrheit zustande zu bringen. Falls nicht, befürchteten Händler einen Autoritätsverlust in Fragen der gemeinsamen Währung.

Unterdessen sind die Finanzkontrolleure von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Athen eingetroffen, um die Prüfung der Bücher fortzusetzen. Von ihrem Votum hängt ab, ob die nächste Tranche der Milliardenhilfe an Griechenland ausgezahlt wird.

Zu den Gewinnern im EuroStoxx zählten ein weiteres Mal die Bankenwerte. BNP Paribas schossen um 5,3 Prozent nach oben und waren Spitzenreiter im EuroStoxx 50, gefolgt von Societe Generale mit plus 4,0 Prozent. Auch Unicredit, Intesa SanPaolo und Credit Agricole legten kräftig zu.

Nach einer Senkung der Kursziele durch Exane und Morgan Stanley fielen die Papiere des französischen Kosmetikaherstellers L’Oreal dagegen um 1,8 Prozent.

Im Stoxx 50 stiegen Hennes & Mauritz (H&M) nach einem geringer als erwarteten Gewinnrückgang im dritten Quartal um 4,6 Prozent. In London gaben die Aktien von Bergbaugesellschaften vor dem Hintergrund fallender Kupferpreise deutlich nach. Xstrata büssten 2,6 Prozent ein, Rio Tinto 2,1Prozent und BHP Billiton 1,3 Prozent.

Die Aktie des in finanziellen Problemen steckenden britischen Reisekonzerns Thomas Cook stieg um knapp sieben Prozent, nachdem das Papier seit Jahresbeginn rund 80 Prozent an Wert eingebüsst hat. Der Konzern kündigte für das an diesem Freitag zu Ende gehende Geschäftsjahr ein Ergebnis im «Rahmen der Markterwartungen» an, will allerdings vorerst keine Dividende mehr zahlen. (awp/mc/ps)

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