Ölpreise legen nach US-Lagerdaten zu
London – Die Ölpreise haben am Mittwoch auf einen starken Rückgang der US-Bestände an Rohöl mit deutlichen Kursgewinnen reagiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur November-Lieferung kostete am Abend 112,12 US-Dollar. Das waren 1,58 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) stieg um 65 Cent auf 87,57 Dollar.
Bis weit in den Nachmittag hinein hatten sich die Ölpreise kaum bewegt. Für Auftrieb sorgten dann aber neue Lagerdaten aus den USA: So waren die US-Bestände an Rohöl in der vergangenen Woche abermals deutlich gesunken. Für gewöhnlich gilt ein Rückgang der Vorräte als Hinweis auf eine robustere Nachfrage. Die Ölpreise quittierten die Daten mit einem deutlichen Kurssprung.
Neue Impulse für US-Wirtschaft erhofft
Von der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend erwarten Experten zwar zusätzliche Impulse für die schwache US-Konjunktur. Allerdings schwinden die Optionen der Fed immer mehr: So liegt der wichtige Leitzins bereits bei nahe null Prozent. Und ob zusätzliche Käufe von Staatsanleihen überhaupt nennenswerte Wirkung entfachen würden, gilt unter Experten als höchst umstritten. Fed-Beobachter rechnen eher damit, dass die Notenbank kurzlaufende Staatsanleihen in längerlaufende Papiere umschichtet, um damit die Langfristzinsen noch stärker zu drücken. Aber auch diese Massnahme – am Markt «Operation Twist» genannt – gilt als umstritten.
Opec-Rohöl notiert tiefer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 108,29 US-Dollar. Das waren 39 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)