Yahoo: Bartz dankt auch als Verwaltungsrätin ab
Ein «F… you» zu viel: Carol Bartz, gefeuerte Yahoo-Chefin.
New York – Nun ist der Schnitt zwischen der aufmüpfigen Managerin Carol Bartz und dem Internetkonzern Yahoo endgültig: Nachdem sie als Konzernchefin gefeuert wurde, hat Bartz nun auch den wichtigen Verwaltungsrat verlassen. Bartz sei bereits am Freitag aus dem Gremium ausgeschieden, sagte eine Firmensprecherin.
Bartz hatte die anderen Mitglieder des obersten Konzerngremiums nach ihrem Rauswurf in einem Interview als «Blödmänner» bezeichnet. «Diese Leute haben mich verarscht.» Dennoch wollte Bartz nach eigenem Bekunden im Verwaltungsrat bleiben. Doch Bartz hatte sich nicht nur bei ihren Verwaltungsrats-Kollegen unbeliebt gemacht, auch ein Grossaktionär verlangte ihren Rücktritt von allen Posten.
Suche nach neuem Chef und neuer Strategie
Ihre Kritiker machen Bartz für die schwierige Lage verantwortlich, in der Yahoo steckt: Die Werbeeinnahmen gehen zurück, und der Rivale Google drängt immer weiter vor. Yahoo sucht nun nach einem neuen Chef und einer neuen Strategie. Selbst der Komplettverkauf scheint möglich, wahrscheinlicher ist aber die Trennung von den einträglichen asiatischen Beteiligungen, etwa an der chinesischen Handelsplattform Alibaba. Mit dem Geld könnte Yahoo dann einen Vorstoss in Richtung soziale Netzwerke machen. (awp/mc/ps)