CH-Ausblick: Schwächer – Warten auf US-Arbeitsmarkt
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Freitag mit tieferen Notierungen in den Handel starten. Die Entwicklung an den Börsen weltweit steht ganz im Zeichen des heute Nachmittag zur Publikation anstehenden monatlichen US-Arbeitsmarktberichts. Trotz positiver ISM-Daten hatte die Wall Street am Vorabend schwach geschlossen, und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor seit Europaschluss rund 1,7%. Entsprechend schwächer tendieren auch die asiatischen Börsen.
Händler sprechen von einer «klassischen» Nervosität im Vorfeld wichtiger Daten. Dem US-Arbeitsmarktbericht komme grosse Bedeutung zu und die Anleger übten sich vor der Publikation in Zurückhaltung. Es werde zum Teil mit einer negativen Überraschung am US-Arbeitsmarkt gerechnet. Dies führe dazu, dass nach der zuletzt gesehenen Erholung, Gewinne zunächst ins Trockene gebracht würden.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis um 08.25 Uhr um 1,00% auf 5’475,96 Punkte.
Gleichzeitig hat der Schweizer Franken zum Euro und zum Dollar wieder an Stärke gewonnen. Der Euro-Franken-Kurs ist wieder unter die Marke von 1,13 gefallen und steht nun bei 1,1295 CHF. Derweil kostet ein US-Dollar mit 0,7924 CHF weniger als am Vortag.
Im vorbörslichen Geschäft gehören Zykliker und Finanzwerte zu den grössten Verlierern. Transocean geben um 2,1% nach. Die Aktien des US-Ölbohrunternehmens hatten bereits am Vorabend im US-Handel an Terrain eingebüsst. Weiter verbilligen sich auch Adecco (-1,4%), ABB (-1,4%) oder Holcim (-1,3%) überdurchschnittlich.
Die Luxusgütertitel der Swatch Group (-1,1%) und Richemont (-1,2%) stehen auch unter erhöhtem Abgabedruck. HSBC hat in einer Sektorstudie aufgrund niedrigerer Umsatzerwartungen für die USA und Europa die Gewinnschätzungen und die Kursziele für beide Werte gesenkt.
Im Finanzsektor verlieren CS deutliche 1,6%. Die Kurse von Julius Bär und von UBS sinken um je 1,3%.
Die Index-Schwergewichte können sich dem allgemeinen Abwärtstrend kaum entziehen. Roche, Nestlé und Novartis büssen um je 0,8% ein.
Etwas besser stehen SGS da, die nur 0,4% verlieren. In Actelion (-0,5%) und Swisscom (-0,6%) halten sich die Abgaben ebenfalls einigermassen in Grenzen.
Während es zu Blue-Chips-Unternehmen kaum Neuigkeiten gibt, hat die Halbleiter-Herstellerin U-blox die Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Dabei konnte U-blox den Wachstumskurs fortsetzen während das Ergebnis durch den starken Franken belastet wurde. Zudem haben Schaffner eine Übernahme in den USA und Bachem Wechsel im Top-Management angekündigt. Im Blick stehen auch LifeWatch. Die US-Tochtergesellschaft des Medtech-Unternehmens ist in eine zivilrechtliche Untersuchung durch das Office of the Inspector General (OIG) involviert. (awp/mc/ps)