CH-Eröffnung: Freundlich – Warten auf US-Daten
Zürich – Die Schweizer Börse ist leicht fester in den Handel gestartet, trotz der Abwesenheit klarer Impulse von der US-Börse. Zwar hat der Dow Jones leicht im Plus geschlossen, jedoch haben die Futures auf den US-Leitindex seit dem Handelsschluss in Europa etwas eingebüsst. Auch aus Asien kommen keine klaren Impulse, nachdem die dortige Leitbörse in Tokio nach einem volatilen Handel kaum verändert schloss.
Marktbeobachtern zufolge warten die Anleger gespannt auf US-Makrodaten, welche am Nachmittag veröffentlicht werden. Bis dahin dürften sich auch die Umsätze in Grenzen halten.
Zuerst stehen jedoch am Vormittag die Verbraucherpreise August aus der EU auf dem Programm. Am Nachmittag wird dann in den USA ein ganzer Reigen von Konjunkturdaten publiziert: ADP-Arbeitsmarktbericht, Chicago-Einkaufsmanagerindex, Auftragseingänge der Industrie und der Ölbericht. Diese stellen den Auftakt zu weiteren Konjunkturdaten, die bis Ende Woche veröffentlicht werden und von Marktbeobachtern als entscheidend für die Fed angesehen werden, um über weitere Konjunkturmassnahme zu entscheiden.
Bis um 09.30 Uhr steigt der SMI um 0,11% auf 5’455,40 Punkte. Der 30 Titel umfassende, um die Gewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,38% auf 824,81 Zähler zu und der Swiss Performance Index (SPI) um 0,15% auf 4’978,92 Punkte.
Mit den grössten Zugewinnen zeigen sich im frühen Handel Zykliker, wobei hier die Spannweite der Avancen relativ gross ist. An der Spitze stehen Adecco (+3,8%), gefolgt von Sonova (+1,7%) und Transocean (+1,6%) oder Weatherford (+1,0%). Andere Werte wie Holcim (+0,8%) oder ABB (+0,7%) legen deutlich weniger zu. Holcim wurden von Jefferies auf «Buy» von bisher «Hold hochgestuft, während die im Erdölgeschäft tätigen Transocean im dritten Quartal eine weitere Verbesserung des Marktumfeldes sieht, wie aus einer Präsentation des Unternehmens hervorgeht. Ebenfalls stark zeigen sich zudem Logitech (+1,5%) und Lonza (+1,5%).
SGS (+1,0%) legen ebenfalls deutlich zu. Der Warenprüfkonzern hat die amerikanische ETC übernommen, die vor allem in der Fahrzeug- und Emissionsprüfung tätig ist. Das Unternehmen hatte 2010 einen Umsatz etwas über 10 Mio USD erwirtschaftet.
Etwas verhaltener entwickeln sich Finanzwerte. So stehen UBS noch 0,3% und Julius Bär noch 0,6% im Plus. Credit Suisse notieren um 0,1% höher. Die leichte Erholungsbewegung des Vortages scheint sich somit nur verlangsamt fortzusetzen. Bei den Versicherern sieht das Bild gemischt aus. Hier gewinnen ZFS noch 0,1%, während Swiss Re 0,5% und Bâloise 0,3% verlieren. Bei Bâloise haben nach der gestrigen Zahlenpräsentation sowohl Nomura als auch Jefferies das Kursziel gesenkt.
Die Schwergewichte zeigen sich grösstenteils schwach und belasten damit die Aufwärtsbewegung des SMI. So verlieren Roche 0,3% und Nestlé 0,5%. Dies wird nur ungenügend durch den Zugewinn von 0,2% bei Novartis kompensiert. Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé wird von den unter Erwartung ausgefallenen Zahlen des Kosmetikkonzerns L’Oréal belastet, da Nestlé eine bedeutende Beteiligung an L’Oréal hält. Am Vortag waren die Titel bereits infolge einer Rating-Herabstufung durch Bernstein auf «Marketperform» etwas unter Druck geraten.
In der zweiten Reihe haben Warteck (+1,0%), Emmi (ungehandelt) und Tamedia (+3,5%) die Zahlen für das erste Halbjahr präsentiert. Dabei hat Tamedia die Erwartungen der Analystengemeinde klar übertroffen, während Emmi die Konsensschätzungen unterbot.
Mit den grössten Zugewinnen zeigen sich Burckhardt Compression (+5,0%), nachdem Cheuvreux das Rating für die Papiere auf «Outperform» von bisher «Underperform» angehoben hat. Der jüngste Kursrückgang biete nun eine gute Gelegenheit für Investoren, sich beim hochqualitativen Small-Cap zu engagieren, heisst es in einem Kommentar.
Mit klaren Abgaben zeigen sich LEM (-4,4%), gefolgt von Evolva (-4,3%) und Publigroupe (-4,1%). (awp/mc/pg)