CH-Verlauf: Gewinne bis am Mittag noch ausgebaut

CH-Verlauf: Gewinne bis am Mittag noch ausgebaut

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag die Gewinne aus dem frühen Geschäft bis am Mittag noch etwas ausgebaut, womit sich die Aufwärtstendenz der vergangenen Woche (+4,5%) zumindest zu Wochenbeginn fortsetzt. Die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke vom vergangenen Freitag hat die Aktienmärkte zumindest vorübergehend stimuliert. Sie wurde unter anderem als klug bezeichnet, da Bernanke nachdrücklich seinen Glauben an eine Erholung der Wirtschaft betont habe.

Für Konjunkturoptimismus bleibe aber nach den Konjunkturdaten der vergangenen Woche aus den USA wenig Spielraum, heisst es in einer Einschätzung der ZKB. Die Aufträge für langlebige Güter seien zwar stark gewachsen, andere Daten wie die Zahlen zum Immobilienmarkt oder die regionalen Aktivitätsindikatoren würden aber zeigen, dass die Wachstumskräfte der US-Wirtschaft trotz der Stimulierungsbemühungen eher erlahmen als erstarken. Vor allem der Philly-Fed verweise auf ein markant gestiegenes Rezessionsrisiko.

Bis um 12.00 Uhr steigt der SMI 1,62% auf 5’409,26 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index zieht um 2,08% auf 809,35 Punkte an und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 1,71% auf 4’927,22 Punkte.

Mit Blick auf die laufende Woche meint die Kantonalbank, dass es von entscheidender Bedeutung sein werde, wie stark der nationale ISM Manufacturing Index absinken werde. Dieser wird am kommenden Donnerstag publiziert.

Am Devisenmarkt tendiert der Euro mit 1,1802 CHF weiterhin über der Marke von 1,18 CHF, allerdings knapper als noch am frühen Morgen. Der US-Dollar notiert zum Franken aktuell mit 0,8142 CHF.

An der Spitze des SMI/SLI-Tableaus rangieren derzeit Kühne+Nagel (+4,4%), Weatherford (+4,6%) und Syngenta (+3,3%). Syngenta erhalten von einer Kaufempfehlung durch Kepler, welche den Titel neu wieder abdecken, etwas Rückenwind.

Weitere konjunktursensitive Aktien wie Geberit (+3,3%), Holcim (+3,4%) oder ABB (+3,1%) stehen ebenfalls weit oben.

Gesucht sind auch die Finanzaktien. So legen Swiss Life (+3,4%) und Swiss Re (+3,3%) von diesen am meisten zu, gefolgt von Julius Bär (+3,3%). Die Versicherungen profitieren davon, dass der Wirbelsturm «Irene» an der dicht besiedelten Ostküste der USA viel weniger Schaden angerichtet hat als befürchtet. So ziehen auch ZFS (+2,4%) und Bâloise (+1,6%) klar an.

Von den Grossbanken schneiden UBS (+2,8%) minim besser ab als CS (+2,7%).

Praktisch am Schluss stehen Novartis, welche noch ein knappes Plus von 0,2% aufweisen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA fordert vom Pharmakonzern Novartis zusätzliche Informationen zum Medikament Ilaris. Weitere klinische Daten sollen das Nutzen-Risiko-Profil bei der Behandlung gichtartiger Arthritis aufzeigen. Mitte Juni hatte sich ein beratender Ausschuss der FDA gegen eine Zulassung von Ilaris bei gichtartiger Arthritis ausgesprochen. Zwar hat der Ausschuss die Wirksamkeit des Medikaments bestätigt, gleichzeitig aber Sicherheitsbedenken geäussert.

Dass die defensiven Schwergewichte etwas weniger gefragt sind, zeigen auch Roche (+1,1%) und Nestlé (+1,3%), welche mit diesen doch klaren Gewinnen weit hinten im Feld liegen. In der Vorwoche hatten Roche und Novartis indes je rund 6% zugelegt, Nestlé immerhin knapp 4%.

Actelion (+2,2%) haben dagegen die Gewinne aus dem frühen Geschäft noch ausgebaut. Das Pharmaunternehmen hat mit einer Phase-II-Studie mit Macitentan bei Patienten mit idiopathischer pulmonaler Fibrose keinen Erfolg gehabt. Zwar habe die Studie ein vielversprechendes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil gezeigt, im Hinblick auf erhöhte Leberenzymwerte habe es aber zwischen Placebo und Macitentan keinen Unterschied gegeben, weshalb auf die Durchführung einer Phase-III-Studie für diese Indikation verzichtet wird.

Einziger Verlierer sind aktuell Clariant (-0,2%).

Im breiten Markt fallen Von Roll (+8,5%) oder Newron (+6,7%) mit gutem Gewinn auf. Nach Halbjahreszahlen verteuern sich Publigroupe (+0,8%) und Oridion (+5,0%) unterschiedlich stark, während Metall Zug bis anhin noch nicht gehandelt sind. (awp/mc/ps)

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