Ölpreise leicht gestiegen
New York – Die Ölpreise sind am Mittwoch nach anfänglichen Verlusten leicht gestiegen. Am frühen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Oktober-Lieferung 110,53 US-Dollar. Das waren 1,21 Dollar mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) stieg um 59 Cent auf 86,02 Dollar.
Gestützt wurden die Ölpreise zudem durch gesunkene US-Rohöllagerbestände. Die Reserven waren um 2,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) auf 351,8 Millionen Barrel gefallen. Die Benzinbestände waren hingegen um 1,4 Millionen auf 211,4 Millionen Barrel gestiegen. Die Destillate-Vorräte (Heizöl, Diesel) hatten um 1,7 Millionen Barrel auf 155,7 Millionen Barrel zugelegt.
Lage in Libyen verunsichert Markt
Die undurchsichtige Lage in Libyen habe zudem dem Markt verunsichert, sagten Händler. Trotz der jüngsten Erfolge der Rebellen in Libyen schienen die Investoren an den Ölmärkten nicht so schnell an eine Rückkehr der libyschen Ölproduktion zu glauben, hiess es in einer Einschätzung der Commerzbank. Derzeit sind bereits mehrere Ölkonzerne auf dem Weg zurück nach Libyen, um die Wiederaufnahme der Ölproduktion vorzubereiten.
Ein langer Weg zurück
Dennoch brauche es nach Einschätzung des norwegischen Ölmarkt-Experten Torbjoern Kjus «noch einige Zeit», bis die Ölförderung in Libyen wieder auf Hochtouren läuft. Rohstoffexperten des britischen Analysehauses Wood Mackenzie Consultants erwarten sogar, dass es noch bis zu drei Jahren dauern könnte, bis die Ölproduktion in dem nordafrikanischen Land das Vorkriegsniveau erreichen werden. Commerzbank-Experten gehen hingegen davon aus, dass der Markt die Möglichkeit einer schnellen Rückkehr Libyen in die Reihe der grossen Ölförderstaaten unterschätzt, «sowohl was den Zeitraum als auch was die Menge betrifft».
Opec-Rohöl deutlich teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist deutlich gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag im Durchschnitt 105,91 US-Dollar. Das waren 2,07 Dollar mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)