CH-Eröffnung: Leicht freundlich – positive Vorgaben
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch freundlich eröffnet, jedoch hält sich der Zugewinn des SMI aufgrund schwacher defensiver Schwergewichte in Grenzen. Dafür sind Zykliker und Bankaktien eher gefragt. Händlern zufolge wird das positive Sentiment von guten Vorgaben aus den USA gestützt, nachdem die wichtigsten US-Börsen deutlich im Plus geschlossen haben.
Nicht ganz so positiv sind die Vorgaben aus Asien, wo die wichtigsten Handelsplätze leicht im Minus schlossen. Einzelne Marktbeobachter zeigen sich daher aufgrund der fehlenden Anschlusskäufe in Asien unsicher über den Aufwärtstrend.
Zunehmend richtet sich der Blick der Anleger aber auf das «Economic Policy Symposium» am Freitag in Übersee, von der sich Marktteilnehmer neue Impulse der US-Notenbank durch eine weitere Runde geldpolitischer Lockerung («QE3») erhoffen. Bis dahin dürften sich die Umsätze an den Aktienmärkten in Grenzen halten. An Konjunkturdaten steht am Vormittag das ifo-Geschäftsklima aus Deutschland sowie die Industrieaufträge für den Juni in der EU auf dem Programm. Am Nachmittag werden dann in den USA der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für Juli, der FHFA-Index Juni sowie der Ölbericht der Woche des Energieministeriums bekannt gegeben.
Bis um 09.30 Uhr gewinnt der SMI 0,04% auf 5’232,87 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index steigt um 0,38% auf 777,80 und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,26% auf 4’764,70 Punkte.
Ganz oben im Kurstableau der Bluechips sehen wie bereits am Vortag Logitech, die 4,2% zulegen können. Anleger scheinen die Abgaben der letzten Monate nun für einen Einstieg zu nutzen. An zweiter Stelle rangieren Holcim (+2,5%), die von einer Hochstufung durch die CS auf «Outperform» von bisher «Neutral» profitieren. Auch Weatherford gewinnen 2,3% hinzu.
Andere Zykliker wie Lonza (+1,6%), ABB (+0,9%), Swatch (+0,8%) oder Kühne + Nagel (+1,0%) sind ebenfalls gefragt. Lonza hat die Zusammenarbeit mit JFC Technologies und Novoset bekannt gegeben, welche zum Ziel hat, das Angebot an Hochleistungswerkstoffen zu erhöhen. Adecco (+0,8%) wurden von Standard & Poor’s (S&P) aufgrund der schwachen Kursentwicklung der letzten Zeit auf «Buy» von bisher «Hold» hochgestuft. Nicht Schritt halten können Richemont (unv.) oder SGS (-0,1%).
Auch Bankentitel sind etwas gesucht, müssen aber einen grossen Teil ihrer Gewinne aus der Eröffnungsphase wieder abgeben. So gewinnen Julius Bär 1,0%, CS 0,4% und UBS 0,23%. Die Titel dürften leicht davon profitieren, dass in den USA die US-Einlagensicherung FDIC am Vortag die Liste der US-Problembanken veröffentlicht hat, die erstmals seit 2006 wieder kürzer geworden ist. Die Versicherer ZFS (+0,6%), Swiss Life (+0,9%) und Swiss Re (+1,1%) werden ebenfalls gekauft. Bei Swiss Life und Swiss Re hat Kepler die Papiere auf «Hold» von bisher «Reduce» hochgestuft.
Klar schwächer notieren die defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,7%) und Roche (-0,4%), was auch von Novartis (+0,3%) nicht kompensiert werden kann und den SMI in seiner Aufwärtsbewegung bremst.
Im breiten Markt haben einige Unternehmen die Zahlen präsentiert, darunter Von Roll (2,2%), Schmolz+Bickenbach (+8,3%) und SHL (+1,4%). Vor allem Schmolz+Bickenbach hat dabei die Erwartungen des Marktes klar übertroffen, was sich in den deutlichen Zugewinnen der Valoren niederschlägt.
Den grössten Gewinner stellen Cytos (+19,7%), den grössten Verlierer mondoBiotech (-3,3%). (awp/mc/pg)