CH-Ausblick: Schwächer erwartet – Gewinnmitnahmen
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt steuert am Donnerstag gemäss den vorbörslichen Indikationen auf einen tieferen Handelsstart zu. Damit komme es nach dem Plus von gestern bereits wieder zu Gewinnmitnahmen, hiess es im Handel. Zwar konnten die wichtigsten Aktienindizes der USA am Vorabend ein kleines Plus über die Ziellinie retten, doch der Future auf den US-Leitindex Dow Jones verliert gegenüber Europaschluss fast 1%. Als Belastung würden sich auch die Vorgaben aus Asien erweisen, wo die Kurse aufgrund der Sorgen über die Weltkonjunktur und die Schuldenkrise zum Teil deutlich zurückgingen.
Hierzulande stehen die Papiere des Zementkonzerns Holcim im Fokus, die nach eher enttäuschenden Halbjahreszahlen deutlich tiefer gestellt werden. Am Nachmittag stehen einige US-Daten auf der Agenda. Sollten diese erneut schwächer als erwartet ausfallen, könnten die Verkäufe nach Ansicht von Marktstrategen beschleunigt werden.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis um 08.33 Uhr um 0,72% auf 5’381,97 Punkte.
Holcim werden nach Zahlen mit einem Abschlag von 1,9% gehandelt. Dem Hersteller von Baustoffen machten im ersten Halbjahr deutlich höhere Energie- und Rohstoffpreise sowie der starke Franken zu schaffen. Der Kostenschub konnte laut Angaben des Unternehmens nur ungenügend auf die Kunden überwälzt werden, so dass die Schätzungen der Analysten verfehlt wurden.
Andere zyklische Papiere wie ABB oder Adecco notieren ebenfalls schwach und büssen rund 1% ein.
Weit hinten finden sich auch Finanzwerte: Credit Suisse verlieren 1,1% und Julius Bär 0,9%. Die Diskussionen in Europa um eine Finanztransaktionssteuer hatten bereits am Vortag Bankaktien europaweit belastet. UBS (+0,2%) scheren aus und zeigen sich unbeeindruckt von der Meldung, wonach der Fonds, der mit der Eintreibung der Gelder von Opfern des Finanzjongleurs Bernard Madoff beauftragt ist, von der Grossbank 2 Mrd USD fordert.
Die Luxusgüteraktien von Richemont und Swatch, sie verlieren vorbörslich noch jeweils 0,8%, könnten im regulären Handel von Analystenkommentaren profitieren. Für Erstere hat Morgan Stanley die Einstufung auf ‹Overweight› (von bisher Underweight) erhöht – letzere wurden von Exane BNP Paribas auf ‹Outperform› (von Underperform) erhöht.
Aus der zweiten Reihe haben Kuoni, BCV, SGKB, Basilea, Tecan, Ascom, Comet, Conzzeta, Repower, VZ Holding, Orell Füssli sowie Infranor Inter über den Geschäftsverlauf berichtet. (awp/mc/ps)