CEO Richard Fritschi verlässt Ypsomed
Richard Fritschi.
Burgdorf – Richard Fritschi, Chef des Medizinaltechnik-Unternehmens Ypsomed, verlässt nach fünf Jahren die Firma. Fritschi wechselt in die Dentalindustrie zu einem Startup-Unternehmen. Ab sofort wird Firmengründer, Hauptaktionär und Verwaltungsratspräsident Willy Michel die Aufgaben als operativer Chef und Vorsitzender der Geschäftsleitung übernehmen.
Michel sagte auf Anfrage, bis auf Weiteres werde kein neuer CEO gesucht. Zu einem noch nicht bestimmten Zeitpunkt werde aber voraussichtlich sein Sohn Simon Michel die Geschäftsleitung übernehmen. Bis dann werde er die Doppelrolle ausüben. Simon Michel sitzt in der Geschäftsleitung des Unternehmens.
Trennung in gegenseitigem Einvernehmen, aber…
Zum Abgang von Fritschi sagte Willy Michel, dieser sei zwischen Fritschi und dem Ypsomed-Verwaltungsrat seit Längerem besprochen worden. Man trenne sich in gegenseitigem Einvernehmen. Fritschi habe sehr gute Arbeit geleistet, doch stelle er, Michel, auch fest, dass der Firmengewinn noch vor sechs Jahren fast zehnmal höher gewesen sei als heute. Dies versuche der Verwaltungsrat zu korrigieren.
Reingewinn von 5,2 Mio. Franken im letzten Jahr
Der auf Diabetes-Produkte spezialisierte Medizinaltechnikkonzern mit seinen 1’200 Angestellten im In- und Ausland erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 242,5 Mio CHF und einen Reingewinn von 5,2 Mio CHF.
Doppelmandat kein Problem
Willy Michels Doppelrolle als CEO und Verwaltungsratspräsident erachtet Remo Kunz von der Berner Kantonalbank als nicht negativ. Schliesslich hätten die Finanzmärkte Michel in der Vergangenheit als guten CEO betrachtet, sagte er am Mittwochmittag im Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio DRS. Willy Michel sei als Firmengründer und aktiver Verwaltungsratspräsident auch ein profunder Kenner der Materie.
Kunz sagte weiter, der Abgang Fritschis komme nicht sehr überraschend, weil Fritschi gesagt habe, er suche immer wieder neue Herausforderungen. (awp/mc/pg)