Eurokurs durch schwache deutsche BIP-Daten belastet
Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro ist am Dienstag belastet durch schwache Konjunkturdaten aus Deutschland gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde mit 1,4393 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro noch 1,4471 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,4360 (Montag: 1,4309) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6964 (0,6989) Euro.
«Im Vormittagshandel hatte das deutlich schwächer als erwartet ausgefallene Wirtschaftswachstum in Deutschland den Euro belastet», sagten Sebastian Wanke, Devisenexperte von der DekaBank. Die deutsche Wirtschaft war im zweiten Quartal nur um 0,1 Prozent zum Vorquartal gewachsen, nachdem Volkswirte einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet hatten. Angesichts der Abschwächung der Wachstums in Deutschland seien die Zahlen in der Eurozone insgesamt relativ robust ausgefallen, sagte Wanke. So würden Problemländer wie Spanien und Italien weiter wachsen und seien nicht in die Rezession zurückgefallen. Auch die portugiesische Wirtschaft trotz drastischer Sparprogramme ist im Vergleich zum Vorquartal nicht weiter geschrumpft sondern hat stagniert.
Verunsicherung aus dem Markt genommen
«Die Bestätigung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Fitch hat eher dem Euro genutzt», sagte Ralf Umlauf Devisenexperte von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Diese Entscheidung und die robuste Industrieproduktion in den USA hätten Verunsicherung aus dem Markt genommen, was derzeit den Euro stütze. Die Gemeinschaftswährung erholte sich daraufhin etwas. Insgesamt habe es sich aber um einen ruhigen Handelstag gehandelt, sagte Umlauf. Von dem deutsch-französischen Gipfel erwartet Umlauf keine grossen Neuigkeiten. Eine Einführung von gemeinsamen Euro-Anleihen hält der Experte für unwahrscheinlich. Schliesslich müssen hier alle Mitgliedsländer zustimmen und die Widerstände sind gerade in den nördlichen Länder gross», sagte Umlauf.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87850 (0,87700) britische Pfund , 110,12 (109,87) japanische Yen und 1,1195 (1,1334) Schweizer Franken festgesetzt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.782,50 (1.739,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39.100,00 (38.400,00) Euro. (awp/mc/pg)