Währungskurse belasten Swisslog-Ergebnis

Währungskurse belasten Swisslog-Ergebnis

Swisslog-CEO Remo Brunschwiler.

Buchs – Der Logistikdienstleister Swisslog hat im ersten Semester 2011 weniger umgesetzt. Für den Rückgang waren insbesondere die unvorteilhaften Währungsumrechnungen verantwortlich. In Lokalwährungen konnte die Gruppe aber deutlich zulegen. Das Management erwartet im zweiten Semester eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung. Trotzdem hat Swisslog den Ausblick für das Gesamtjahr reduziert.

Der starke Franken hat deutliche Spuren im Semesterausweis hinterlassen. Während in Lokalwährungen sämtliche wichtigen Kennzahlen der Erfolgsrechnung gegenüber der Vorjahresperiode besser geworden seien, sei dies in der Berichtswährung ausgedrückt nicht mehr der Fall, teilt der Logistikdienstleister Swisslog am Dienstag mit.

Auftragsbestand auch in Franken zunehmend
«Angesichts dessen ist es erfreulich festzuhalten, dass der Auftragseingang sowie der Auftragsbestand der Gruppe auch in Franken zunahmen», wird CEO Remo Brunschwiler zitiert. Der höhere Auftragsbestand werde es zudem erlauben, den Umsatz im zweiten Semester klar zu steigern.

Umsatz von 271 Mio. Franken erwirtschaftet
Die Gruppe erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 271,0 Mio CHF, was einem Minus von 10,9% entspricht. In Lokalwährung resultierte ein Plus von 0,4%. Nebst den Währungseffekten sei dies darauf zurückzuführen, dass mehrere Projekte für neue Distributionszentren verzögert in Auftrag gegeben worden seien. Der operative Gewinn (EBIT) stieg um 15,8% (in LW: +49%) auf 6,6 Mio und der Reingewinn um knapp 7% (+53%) auf 3,2 Mio.

Am unteren Ende der Erwartungen
Mit den ausgewiesenen Zahlen liegt Swisslog eher am unteren Ende der Erwartungen. Analysten erwarteten gemessen am AWP-Konsens einen Umsatz von 277,0 Mio CHF, einen EBIT von 7,0 Mio und einen Reingewinn von 3,8 Mio.

Auftragsbestand von 486 Mio. Franken
Besser als der Umsatz entwickelte sich der Auftragseingang. Dieser erhöhte sich um rund 12% (+25%) auf 385,3 Mio CHF. Per Ende Juni verfügte Swisslog damit über einen Auftragsbestand von 486,0 Mio CHF, 2,3% (+16%) mehr als zur Jahresmitte 2010.

Healthcare Solutions leiden unter schwachem Dollar
Besonders in der Division Healthcare Solutions zeigte sich die Auswirkung des schwachen Dollars, da ein Grossteil des Geschäfts in diesem Währungsraum abgewickelt wird. Der Auftragseingang sank im Berichtszeitraum um 6,3% (+9,6%) auf 101,0 Mio CHF, der Auftragsbestand per Ende Juni um rund 16% (+2,2%).

Der Umsatz lag mit 105,4 Mio CHF auf Vorjahresniveau (+0,2%; LW +17%). Das operative Ergebnis hat sich dabei mehr als verdoppelt und lag bei 6,1 Mio. Dabei profitierte das Unternehmen von geringeren Zusatzkosten zur Bereinigung problembehafteter Projekte in Europa. Die Marge verbesserte sich auf 5,8 von 2,4%.

Warehouse & Distribution Solutions: 20 % höherer Auftragseingang
In der Division Warehouse & Distribution Solutions erhöhte sich der Auftragseingang um rund 20% (+33%) auf 284,3 Mio CHF und der Auftragsbestand um rund 11% (+22%) auf 361,6 Mio. Der Umsatz ging hingegen um rund 17% (-8,4%) auf 165,7 Mio zurück. Die geringeren Verkäufe drückten den EBIT auf 5,2 Mio, was einem Rückgang von rund 32% (-26%) entspricht. Die Marge lag bei 3,1 nach 3,8%.

Bessere Geschäftsentwicklung in H2 erwartet
Für das zweite Semester geht der CEO von einer besseren Geschäftsentwicklung aus. Aufgrund des höheren Auftragsbestandes der Gruppe sowie der fortgeschrittenen Projektbereinigung bei Healthcare Solutions Europa gehe er sowohl bezüglich Umsatz als auch EBIT von einem besseren zweiten Halbjahr aus.

Ausblick für Gesamtjahr gesenkt
Den im März 2011 gegebenen Ausblick für das Gesamtjahr 2011 hat die Gruppe aber gesenkt. Insbesondere wegen der Entwicklung der Wechselkurse sowie aufgrund des verzögerten Auftragseinganges werde dieser angepasst, heisst es. Neu rechnet Swisslog mit einem Auftragseingang auf Höhe des Vorjahres, anstelle einer Rückkehr zum Wachstum. Beim Umsatz prognostiziert die Gruppe einen Rückgang um 5 bis 10%, nach zuvor prognostizierten +1 bis +5% und für den EBIT gibt sie neu ein Zielband von 17 bis 20 Mio aus, nach 25 bis 28 Mio. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar