Schindler H1: Umsatz sinkt um 5,7 Prozent
Schindler-Konzernchef Alfred Schindler.
Hergiswil – Der starke Franken hat beim Aufzug- und Fahrtreppenhersteller Schindler im ersten Halbjahr deutliche Spuren hinterlassen. Auftragseingang und Umsatz sanken, während die Betriebsgewinn-Marge gehalten werden konnte. Der Konzerngewinn fiel derweil nur dank eines Buchgewinns der ALSO-Actebis-Beteiligung besser als im Vorjahr aus.
Unter dem Strich stieg der Reingewinn in der Berichtsperiode um 4,1% auf 353 Mio CHF. Vor Berücksichtigung des Buchgewinns aus der Neubewertung der ALSO-Actebis betrug der Konzerngewinn aus weitergeführten Geschäftsaktivitäten 318 Mio, dies verglichen mit 327 Mio im Vorjahr, wie Schindler am Dienstag mitteilte.
Starker Franken belastet
Der Betriebsgewinn (EBIT) im Bereich Aufzüge und Fahrtreppen ging um 6,6% auf 455 Mio CHF zurück, wobei tiefere Umrechnungskurse das Ergebnis mit 58 Mio belasteten. In Lokalwährungen wäre der EBIT um 5,3% gestiegen. Die entsprechende EBIT-Marge blieb mit 12,0% gegenüber 12,1% im Vorjahr praktisch unverändert. Der Konzern-EBIT wird mit 433 Mio nach 472 Mio CHF angegeben.
Die Betriebsleistung (Umsatz) sank in Schweizer Franken um 5,7% auf 3,81 Mrd CHF, in Lokalwährungen erhöhte sich der Umsatz ebenso um 5,7%. Die tieferen Umrechnungskurse hatten einen negativen Einfluss von 462 Mio. Derweil ging der Auftragseingang um 6,5% auf 4,24 Mrd CHF zurück. In Lokalwährungen hätte sich ein Plus von 4,8% ergeben. Mit den Geschäftszahlen hat die Schindler Gruppe die Vorgaben der Analysten übertroffen.
Stärkstes Wachstum in Asien/ Pazifik
Die Schindler-Produkte erfreuten sich einer guten Nachfrage, heisst es weiter. Zum Wachstum in Lokalwährungen hätten alle Regionen einen Beitrag geleistet. Am stärksten war das Wachstum in der Region Asien/Pazifik.
Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit betrug 365 Mio CHF und blieb damit deutlich hinter dem hohen Vorjahreswert von 608 Mio zurück. Dies sei in erster Linie auf die Veränderungen im Nettoumlaufvermögen zurückzuführen, welches nicht verbessert werden konnte, so Schindler.
Flüssige Mittel von über 2 Mrd. Franken
Derweil stellten die Kennzahlen der Bilanz auch in Zukunft die strategische Flexibilität und die langfristige unternehmerische Unabhängigkeit sicher, heisst es. Ende Juni betrugen die flüssigen Mittel 2,02 Mrd CHF nach 2,31 Mrd per Ende 2010. Die Eigenkapitalquote lag zum Stichtag bei 38,2% nach 37,9%.
Joint-Venture mit chinesischer Aufzugsfirma
Um die Marktstellung weiter auszubauen, habe Schindler im ersten Semester ein Joint Venture mit der chinesischen Aufzugsfirma Xuchang Xiji Elevator Co. Ltd. abgeschlossen und in Kolumbien die führende Aufzugsmarke «Andino» übernommen. Die Bewilligungen der zuständigen Behörden seien inzwischen eingetroffen, so dass beide Transaktionen Anfang August 2011 vollzogen werden konnten.
Strategische Partnerschaft in Saudi-Arabien
In Saudi-Arabien, dem grössten Markt der Golf-Region, startete Schindler im Juli 2011 eine strategische Partnerschaft mit der Olayan Financing Company (OFC). Olayan erwarb eine Minderheitsbeteiligung von 10% an der lokalen Schindler-Gesellschaft.
Schweizer Franken wird auch im 2. Halbjahr belasten
Insgesamt habe sich das Geschäft im ersten Semester im Rahmen der Erwartungen für das Gesamtjahr 2011 entwickelt, so Schindler im Ausblick. Allerdings werde der starke Schweizer Franken auch im zweiten Semester die Konzernrechnung belasten. Sollte die jüngste Aufwertung des Schweizer Frankens im zweiten Halbjahr anhalten, dürfte der Konzerngewinn 2011 den Vorjahreswert «merklich» unterschreiten. (awp/mc/pg)