Goldbach Group mit kräftigem Umsatzschub
Goldbach-CEO Klaus Kappeler.
Küsnacht – Die Goldbach Group hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2011 ein profitables Wachstum erzielt. Die Werbevermarkterin hat sowohl Umsatz und EBIT deutlich gesteigert und damit die Markterwartungen klar übetroffen. Für das Gesamtjahr 2011 bestätigt die Gruppe den Ausblick und rechnet weiter mit einer zweistelligen Umsatz- und EBIT-Steigerung.
Goldbach steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um knapp 38% auf 210 Mio CHF. Bereinigt um Währungseinflüsse betrug die Zunahme 40%. Der substanzielle Anteil des Wachstums stammt aus der Business Line Media, und dabei nicht zuletzt aus den neu gewonnenen TV-Vermarktungsmandaten. Der Anteil am Gesamtumsatz von Media stieg auf 74% (VJ 62%). Aufgrund des Wachstums von Media – vor allem in der Schweiz – sowie den Fremdwährungseffekten nahm der Anteil des internationalen Geschäfts gemäss einer Mitteilung vom Freitag auf 14% (VJ 23%) ab.
Profitabilität bedeutend gesteigert
Die Profitabilität konnte ebenfalls bedeutend gesteigert werden. So verdoppelte sich der EBIT auf 14,5 Mio CHF und die EBIT-Marge stieg auf Gruppenebene auf 6,9% (VJ 4,7%). Der Kernreingewinn wird mit 3,8 Mio und damit 27% über dem Vorjahr ausgewiesen. Aus dem Verkauf des nicht zum Kerngeschäft gehörenden Printbereichs in Rumänien resultierte laut Mitteilung ein negativer Ergebnisbeitrag von 0,7 Mio CHF. Der Konzerngewinn belief sich damit auf 3,1 Mio CHF und liegt damit auf der Höhe des Vorjahres. Mit den ausgewiesenen Zahlen liegt die Gruppe bezüglich Umsatz und operativer Ertragskraft deutlich über den Erwartungen. Analysten hatten gemessen am AWP-Konsens einen Nettoumsatz von 189,4 Mio CHF und einen EBIT von 10,0 Mio prognostiziert.
Sparte Goldbach Media mit Umsatzsprung
Das grössere Geschäftsfeld Goldbach Media (früher Offline), das schwergewichtig die Vermarktung privater TV- und Radio-Stationen umfasst, legte umsatzmässig um 65% auf 154,1 Mio CHF zu. Der EBIT wird mit 16,6 Mio nach 7,3 Mio im Vorjahr ausgewiesen. Die entsprechende Marge stieg auf 10,8% nach 7,8% im Vorjahr. Einen signifikanten Anteil zum Wachstum trugen hier die seit Januar neu zum Vermarktungsportfolio gehörenden Privatsender ‹Sat1›, ‹Kabel eins› und ‹3+› bei. Doch auch das langjährigen Goldbach-Portfolio habe einen «substantiellen» Beitrag zum Umsatzwachstum geleistet, schreibt die Gruppe weiter. Das TV-Geschäft profitiere weiter von der anhaltenden Umlagerung der Werbeausgaben in elektronische Medien und erlebe in der Schweiz einen regelrechten Boom. Erholt habe sich auch das Geschäft mit Radiowerbung. Hier erwartet die Gruppe auch im zweiten Semester weiteres Wachstum.
Online-Geschäft weiter bereinigt
Der Bereich Goldbach Audience, in dem das Online-Werbegeschäft zusammengefasst ist, weist einen um 10% tieferen Umsatz von 38,4 Mio CHF aus. Währungsbereinigt betrug das Minus 3,7%. Dabei sei vor allem der Markt in der Schweiz rückläufig, da die Business Line erneut konsequent auf margenschwaches Geschäft verzichte habe und das margenintensivere Netzwerkmarketing fördere. Der EBIT im Segment legte um 28% auf 1,6 Mio CHF zu, die EBIT-Marge stieg von 2,9 auf 4,2%.
Kompetenzzentrum Mobile legt kräftig zu
Die Business Line Interactive steigerte ihre Verkäufe um 26% (währungsbereinigt +32%) auf 20,1 Mio. Der EBIT verbesserte sich auf 1,4 Mio CHF (VJ 0,9), die EBIT-Marge auf 7,1% (VJ 5,5%). Der Bereich Interactive habe vor wenigen Wochen mit der Gründung von Interactive Austria sein Angebot auf den gesamten deutschsprachigen Raum erweitert. Zudem habe das in den Bereich integrierte Kompetenzzentrum Mobile mit den Dienstleistungen und Entwicklungen von Applikationen für IPhone, IPad und anderen Smartphones stark zugelegt. Ebenfalls sei der Bereich Social Media im ersten Semester stark gewachsen, heisst es.
Gesamtjahr: Ausblick bekräftigt
Für das Gesamtjahr bekräftigte die Gruppe den bisherigen Ausblick, dies unter Voraussetzung einer sich nicht verstärkt abkühlenden Konjunktur. So sollen sowohl Umsatz wie auch EBIT weiter im zweistelligen Bereich wachsen. Allerdings wird mit einer nachlassenden Wachstumsdynamik und höheren Fremdwährungsunsicherheiten gerechnet. Nach dem Verkauf des Druckgeschäfts in Rumänien seien die Verkaufsgespräche über den noch verbleibenden Zeitungsverlag in Rumänien weit fortgeschritten. Die Entkonsolidierung der beiden Gesellschaften erfolge im zweiten Semester 2011, so Goldbach weiter. (awp/mc/upd/ps)