CH-Schluss: SMI massiv im Plus

CH-Schluss: SMI massiv im Plus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag nach einer Berg und Talfahrt massiv im Plus geschlossen. Die Erholung der Märkte sei klar von den sehr starken US-Börsen gestützt worden, hiess es in Marktkreisen. Die US-Aktien profitierten dabei von erstmals seit langem besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten. Dem heimischen Markt kam zudem zugute, dass sich der CHF am Nachmittag gegenüber EUR und USD markant abgeschwächt hatte. Im Handel kamen daraufhin Gerüchte über eine mögliche SNB-Intervention auf, welche aber wie üblich von der Nationalbank nicht kommentiert wurden.

Am frühen Nachmittag waren die europäischen Börsen nach negativen Gerüchten zu französischen Banken in die Verlustzone abgerutscht, nachdem die Handelsplätze einmal mehr mit einem deutlichen Plus eröffnet hatten. So sorgten sich Börsianer bei Société Générale über einen massiven Währungsverlust im EUR/CHF durch das Geschäft mit strukturierten Produkten.

Der SMI schloss 5,02% höher bei 5’032,75 Punkten, nahe dem Tageshöchst von 5’048,08 Punkten. Zwischenzeitlich war der SMI auf ein Tagestiefst von 4’709,71 Zählern gefallen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index gewann 5,30% auf 750,57 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 4,60% auf 4’597,72 Punkte.

Bei den Einzeltiteln standen nach der Präsentation von Halbjahreszahlen ZFS und Swisscom im Fokus.

An der Spitze des Bluechips-Tableaus schlossen klar ZFS (+10,5%), nach einem überraschend guten Zahlenausweis. Damit konnten die Papiere allerdings nur einen Teil der massiven Kursverluste der vergangenen drei Wochen wieder aufholen. Die Avancen erfolgten nicht zuletzt dank der Beruhigung von Ängsten, wonach die Dividende von 17 CHF aufgrund eines schlechten Geschäftsverlaufes in Gefahr sein könnte.

Aber auch andere Finanztitel konnten nach den massiven Abgaben der Vortage deutlich zulegen. So gewannen UBS 10,1%, CS 7,7% und Julius Bär 7,1%. Bei den Versicherern gewannen Swiss Re 6,1% und Swiss Life 4,2%.

Zykliker konnten dank der abnehmenden Konjunktursorgen ebenfalls klar zulegen. Allen Voran notierten die in letzter Zeit arg gebeutelten Richemont (+8,3%) und Swatch (+8,0%), gefolgt von Transocean (7,9%), Weatherford (+6,9%), ABB (+6,8%) und Holcim (6,1%). Andere Zykliker wie Adecco (+4,1%) oder Kühne+Nagel (+4,7%) schlossen im Mittelfeld.

Die defensiven Schwergewichte legten ebenfalls zu und stützten damit die Erholung zusätzlich. So gewannen Nestlé 3,6%, Novartis 3,4% und Roche 3,9%.

Mit der Erholungsbewegung nicht mithalten konnten hingegen Lonza (+1,2%). Sonova (-0,4%) und Givaudan (-0,3%) schlossen gar im Minus, während sich Nobel Biocare (+0,2%) in der Schlussauktion noch in die Pluszone retten konnten. Nobel Biocare wird morgen Freitag die Semesterzahlen präsentieren.

Grösster Verlierer waren Swisscom dar, welche nach enttäuschenden Ergebnissen 0,9% im Minus schlossen. Neben einem nicht überzeugenden Halbjahresabschluss wurde von Analysten vor allem der gesenkte Ausblick für das Gesamtjahr moniert.

Im breiten Gesamtmarkt haben ebenfalls einige Unternehmen Zahlen für das erste Halbjahr veröffentlicht. Davon profitieren Dufry (+4,9%) trotz leicht enttäuschenden Resultaten, aber auch Gategroup (+1,4%) konnten zulegen. Bei Bell (unverändert) und der Basellandschaftlichen Kantonalbank (-1,5%) überzeugten die Zahlen indes nicht.

Klarer Tagessieger waren die Papiere der Baumgartner Gruppe (+20,2%), gefolgt von AFG (+9,3%), Conzetta (+8,8%) und Phoenix Mecano (+8,7%). Klassenletze waren Cicor (-7,4%), vor SHL Telemedicine (-7,1%) und Affichage (-6,7%). (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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