Pioneer Investments: Jüngste Panik an den Märkten ungerechtfertigt
Ken Taubes, US-Investmentchef bei Pioneer Investments.
Frankfurt – Der Kurssturz am Aktienmarkt der vergangenen Tage kam nicht unerwartet; er ist vielmehr das Ergebnis einer längeren Entwicklung. Allerdings ist die derzeitige Panik an den Märkten ungerechtfertigt. Zu dieser Einschätzung kommt Ken Taubes, US-Investmentchef bei Pioneer Investments, in einem aktuellen Marktkommentar.
„Der Ausverkauf begann nach dem 22. Juli – nach der Verabschiedung des zweiten Rettungspakets für Griechenland. Das führte zu einer Flucht aus spanischen und italienischen Staatsanleihen, weil die Investoren die ‚Ansteckungsgefahr‘ fürchteten.“ Damit war der Startschuss für die Verkaufswelle gefallen, die sich nach der Herabstufung der US-Bonität in den vergangenen Tagen zu einer klassischen Marktpanik steigerte. Allerdings seien Kursstürze wie etwa das Tagesminus des Dow Jones von 500 Punkten am 4. August ungerechtfertigte Marktübertreibungen. Taubes geht davon aus, dass Investoren auf Sicht wieder zu einer realistischeren Bewertung der Gesamtsituation zurückkehren und sich die Märkte wieder beruhigen. Als ein erstes Indiz in diese Richtung könne man den gestrigen Tag werten, an dem der Dow Jones um fast vier Prozent zulegte. „Bei starken Marktbewegungen wie in den vergangenen Tagen können langfristig orientierte Value-Investoren durchaus gute Kaufgelegenheiten finden“, erläutert der Investmentexperte. So können diese Investorengruppe Aktien zu vergleichsweise günstigen Kursen von panischen Anlegern kaufen und damit zur Beruhigung der Lage beitragen.
Herabstufung der Bonität der USA richtig
Die Herabstufung der Bonität der USA durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) am vergangenen Freitag ist nach Taubes Auffassung ein richtiger Schritt, der sich langfristig positiv auf die finanzielle Stabilität des Landes auswirken werde. „Durch das S&P-Downgrading wird die US-Politik auf einen Kurs wirksamer Reformen und Sparmaßnahmen gezwungen. Denn im Gegensatz zu großen europäischen Ländern wie Großbritannien oder Deutschland haben die USA bislang zu wenig zur wirkungsvollen Bekämpfung der Schuldenkrise getan“, erläutert der Investmentexperte. Es sei wichtig, dass die Rating-Agentur mit ihrem Weckruf für die amerikanische Politik nicht noch länger gewartet habe. Je früher Washington zu echten Reformen gezwungen werde, desto eher könne das Land seine finanzielle Stabilität wiedererlangen und so das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen. Mit Blick auf Großinvestoren wie Pensionsfonds und Versicherer stellt Taubes fest: „Wir gehen nicht davon aus, dass die Herabstufung institutionelle Investoren dazu zwingen wird, ihre Positionen in US-Staatsanleihen erheblich zu reduzieren.“ Schließlich hätten die beiden anderen großen Agenturen Moody’s und Fitch ihr AAA-Rating für die USA jüngst bestätigt. Dies lasse institutionellen Investoren nach wie vor den nötigen Handlungsspielraum. (Pioneer/mc/hfu)
Über Pioneer Investments
Pioneer Investments ist eine international tätige Investmentgesellschaft mit einem verwalteten Fondsvermögen von rund 185 Milliarden Euro weltweit. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Aktien-, Renten- und Geldmarktfonds sowie alternative Investmentprodukte und strukturierte Produkte an. Die 2000 Mitarbeiter arbeiten in 29 Ländern weltweit. Pioneer Investments gestaltet auf der Basis seiner mehr als 80 Jahre langen Erfahrung Investmentlösungen für institutionelle Investoren, Versicherungen, Pensionsfonds, Banken und Sparkassen sowie Privatkunden. Pioneer Investments ist eine Tochtergesellschaft der europäischen Bankengruppe UniCredit.