US-Schluss: Dow sackt wieder ab

US-Schluss: Dow sackt wieder ab

New York – Nach dem fulminanten Kursplus am Vortag hat der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Mittwoch wieder deutliche Abschläge verbucht. In der letzten halben Handelsstunde hatte sich die Talfahrt sogar noch beschleunigt. Angesicht der anhaltenden Sorgen um die Folgen der Schuldenkrisen dies- und jenseits des Atlantiks verlor das weltweit bekannteste Börsenbarometer am Ende 4,62 Prozent auf 10.719,94 Punkte und schloss auf dem tiefsten Stand seit September 2010. Damit büsste der Dow seinen Vortagesgewinn wieder ein. Innerhalb eines Zeitraums von fast drei Wochen hat er nunmehr über 15 Prozent an Wert verloren.

Der breiter gefasste S&P 500 gab am Mittwoch um 4,42 Prozent auf 1.120,76 Punkte nach. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 4,09 Prozent auf 2.381,05 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 4,06 Prozent auf 2.073,09 Punkte ein.

Am Dienstag hatte der US-Leitindex noch von Aussagen der Fed profitiert. Die US-Notenbank hatte signalisiert, ihre faktische Nullzinspolitik voraussichtlich noch mindestens zwei weitere Jahre fortsetzen zu wollen. So mancher halte die Kurserholung vom Vortag mittlerweile für übertrieben, sagten Börsianer. Denn schliesslich seien die Probleme an sich nach wie vor nicht gelöst. So fürchteten die Händler, dass die Europäer ihre Schuldenkrise nicht in den Griff bekämen. Zudem drohe die Erholung der US-Wirtschaft ins Stocken zu geraten.

Vor diesem Hintergrund gerieten Händlern zufolge vor allem Finanzwerte stark unter Druck, da diese besonders sensibel auf eine drohende Abschwächung der Konjunktur reagieren. Bereits im europäischen Handel waren zuvorderst französische Bankaktien deutlich abgerutscht, nachdem unter anderem Gerüchte über eine beeinträchtigte Kreditwürdigkeit dieses Euro-Landes für höchste Aufregung gesorgt hatten. Ein Dementi hatte nicht viel geholfen.

Am Dow-Ende verloren die Titel der Bank of America insofern 10,92 Prozent auf 6,77 US-Dollar und die Papiere von JPMorgan rutschten um 5,58 Prozent auf 34,37 Dollar ab. Die Anteilsscheine des Kreditkartenunternehmens American Express büssten 7,16 Prozent auf 42,80 Dollar ein. Auch alle anderen Index-Werte schlossen im Minus.

Das Kreditinstitut Capital One Financial kauft indes das US-Kreditkartengeschäft der britischen Bank HSBC und wird dafür 2,6 Milliarden Dollar auf den Tisch legen. Nach Angaben von Capital One soll der Zukauf im zweiten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Die Papiere von Capital One reagierten darauf mit einem Plus von 0,69 Prozent auf 41,05 Dollar und trotzen damit dem negativen Trend.

Die Titel von Walt Disney brachen um 9,11 Prozent auf 31,54 Dollar ein. Die Anleger fürchteten, dass das Geschäft des Unterhaltungskonzerns stark unter einer konjunkturellen Abschwächung und einer schlechten Stimmung unter den Verbrauchern leiden könnte, hiess es am Markt. Walt Disney hatte zudem am Vorabend nachbörslich Zahlen vorgelegt und bei den Erlösen im Filmgeschäft enttäuscht. Davon abgesehen aber hatten die Fernsehstationen und die Freizeitparks das Geschäft angetrieben. (awp/mc/ps)

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