Rio Tinto und Mitsubishi wollen Coal & Allied ganz übernehmen
Rio-Tinto-CEO Tom Albanese.
Melbourne – Auf dem Kohlemarkt steht das nächste milliardenschwere Geschäft an. Das britisch-australische Rohstoffunternehmen Rio Tinto und der japanische Mischkonzern Mitsubishi Corp wollen den australischen Kohleförderer Coal & Allied ganz übernehmen. Sie machten den Streubesitzaktionären am Montag ein Angebot von 122 australischen Dollar je Aktie, das sind 34 Prozent mehr als der Schlusskurs vom Freitag.
Insgesamt bieten sie damit knapp 1,5 Milliarden australische Dollar (1,1 Mrd Euro) für die verliebenen 14,1 Prozent an Coal & Allied. Am Ende würde Rio Tinto seinen Anteil von derzeit 75,7 auf 80 Prozent und Mitsubishi von 10,2 auf 20 Prozent ausbauen, erklärte Coal & Allied in einer Pflichtmitteilung. Der Verwaltungsrat wollte aber zunächst noch keine Empfehlung abgeben, ob die Aktionäre die Offerte annehmen sollen. Der drittgrösste Coal & Allied-Aktionär, die australische Investmentgesellschaft Perpetual, erklärte aber bereits, dass sie auf das Angebot eingehen werde, sofern es nicht noch eine andere, höhere Offerte gebe. Coal & Allied hat drei Minen im australischen Bundesstaat New South Wales.
Kohlepreise nahe an Rekordniveau
Angesichts der ungebremsten Nachfrage aus China bewegen sich die Kohlepreise auf dem Weltmarkt derzeit nahe dem Rekordniveau. Vor diesem Hintergrund versuchen viele Rohstoffkonzerne, sich neue Minen zu sichern. So hatte Rio Tinto selbst erst kürzlich Riversdale Mining aus Australien für 3,4 Milliarden australische Dollar gekauft. Vergangene Woche lancierten der Stahlkonzern ArcelorMittal und der US-Kohlekonzern Peabody ein als feindlich eingestuftes Angebot über 4,7 Milliarden australische Dollar für Macarthur Coal.