EZB: Coene warnt vor Ansteckungsgefahren

EZB: Coene warnt vor Ansteckungsgefahren

Luc Coene, Ratsmitglied EZB.

Brüssel – Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Luc Coene, hat vor den Ansteckungsgefahren der Krise in Griechenland auf andere hoch verschuldete Staaten der Eurozone gewarnt. Bereits jetzt seien «Ansteckungs-Effekte» bei den Risikoaufschlägen einiger Staatsanleihen zu beobachten, sagte der belgische Notenbankchef am Freitag in einem Interview mit «RTBF Radio».

Das Risiko eines Zahlungsausfalls Griechenlands berge immer Ansteckungsgefahren. Coene forderte konkrete Massnahmen, um die Gefahr eines Überspringens der Schuldenkrise auf weitere Staaten der Eurozone einzudämmen. Die Eurozone müsse hierfür eine «stärker zentralisierte Wirtschaftspolitik» erhalten. So könnten künftige Krisen verhindert werden.

Risikoaufschläge auf alarmierend hohem Niveau
Zuletzt waren die Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus Italien und Spanien auf ein alarmierend hohes Niveau gesprungen. Bei Anleihen mit Laufzeiten von zehn Jahren stiegen die Renditen beider Länder auf mehr als 6,0 Prozent. Das EZB-Ratsmitglied sah zudem «Unsicherheiten» für die konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone. In der zweiten Jahreshälfte sei aber nicht mit einem Abrutschen in die Rezession zu rechnen. (awp/mc/ps)

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