Panalpina: Gewinn im Halbjahr unter Prognosen
Panalpina-CEO Monika Ribar.
Basel – Der Transport- und Logistikkonzern Panalpina hat im zweiten Quartal 2011 unter einem sich abschwächenden Umfeld und dem starken Franken gelitten. Zudem hat sich das Unternehmen auf die Verbesserung der Profitabilität konzentriert, was sich negativ auf die Transportvolumen ausgewirkt habe. Das Ziel, schneller als der Markt zu wachsen, ist ausser Sichtweite geraten.
Der Nettoumsatz sank in der Berichtsperiode um 14% auf 1,63 Mrd CHF und der Bruttogewinn um 2,5% auf 370,9 Mio, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Währungsbereinigt sei der Bruttogewinn indes um 10% gestiegen, unterstützt durch organisches Wachstum in allen Regionen und Segmenten, speziell in Nord- und Lateinamerika. In Nordamerika habe sich vor allem das wieder anziehende Geschäft im Bereich Öl und Gas sowie Neugeschäft in anderen Industrien positiv ausgewirkt. Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA erreichte 53,7 Mio. Durch Währungseffekte seien 9 Mio verloren gegangen. Der EBITDA erreichte 14,5% des Bruttogewinns im zweiten Quartal und nahm bezogen auf das Halbjahr auf 14,7% zu. Bis 2014 soll der Wert 20% erreichen.
Rückkehr zu schwarzen Zahlen
Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 32,0 Mio, nach einem Verlust von 93 Mio im Vorjahresquartal. Der Vorjahreswert war von Rückstellungen für Bussen und Rechtskosten in den USA im Umfang von 128 Mio belastet. Mit den gezeigten Zahlen wurden die Vorgaben der Analysten verfehlt. Panalpinas jüngste Anstrengungen zur Verbesserung der Profitabilität hätten sich auf die Transportvolumen ausgewirkt, stellt CEO Monika Ribar in der Mitteilung fest. «Nachdem wir gewisse Verträge mit hohen Volumen aber tiefen Margen aufgelöst hatten, gelang es uns nicht, diese Volumen durch neue Geschäfte schnell genug zu kompensieren. Die Verlangsamung des Marktes im zweiten Quartal 2011 war dabei nicht hilfreich», so die Konzernchefin.
Prognosen für Marktwachstum zurückgenommen
In Zahlen ausgedrückt gingen die Volumen in der Luftfracht um 9% zurück (-2% im ersten Halbjahr). In der Seefracht nahmen sie um 3% zu (+2% im ersten Halbjahr). Der starke Fokus auf die Profitabilität pro Frachteinheit habe auf den anderen Seite zu einer Zunahme des Bruttogewinns pro Tonne Luftfracht um 9% geführt. Der Bruttogewinn pro Seefracht-Container nahm im Vergleich zum Vorjahr um 7% ab (währungsbereinigt +6%). In Anbetracht des sich abschwächenden Umfelds erwartet Panalpina, dass die Weltwirtschaft und der Markt weniger wachsen werden als noch zu Jahresbeginn angenommen. Das Unternehmen hat daher die Prognosen für das Marktwachstum für 2011 zurückgenommen. Neu geht Panalpina von einem Plus von 1-2% in der Luftfracht und von +5% in der Seefracht aus. Bis dato wurde 5-6% resp. 6-7% Marktwachstum in Aussicht gestellt.
Wachstumsziel ausser Sichtweite
Auch das Ziel, stärker als der Markt zu wachsen, scheint nicht realisierbar: «In einem sich verlangsamenden Markt wird es 2011 schwierig sein, das Marktwachstum zu egalisieren oder sogar zu übertreffen, aber wir haben die Basis für nachhaltiges, profitables Wachstum gelegt. Wir sind absolut zuversichtlich, dass wir die kürzlich gesteckten Finanzziele für 2014 erreichen können», so Ribar. Diese sehen wie erwähnt bis zum genannten Jahr eine EBITDA/Bruttogewinn-Marge von 20% vor. Gemäss früheren Angaben will Panalpina in der Periode 2011-2014 in den Bereichen Luftfracht, Seefracht und Logistik das Marktwachstum übertreffen. Das durchschnittliche Marktwachstum der Volumen wurden auf 5% im Bereich Luftfracht, auf 7% im Bereich Seefracht und auf 5% im Bereich Logistik veranschlagt. (awp/mc/upd/ps)