CH-Ausblick: Tiefere Eröffnung erwartet

CH-Ausblick: Tiefere Eröffnung erwartet

Zürich – Dem Schweizer Aktienmarkt steht am Freitag erneut eine Sitzung mit Kursverlusten bevor. Nachdem der Leitindex in der laufenden Woche bereits um über 150 Punkte eingebüsst hat, könnte er heute gar unter das 52-Wochen-Tief von 5’813 Stellen von Mitte Juli zurückfallen. Dabei bleiben alle Augen auf die Schuldenkrise in den USA gerichtet. Die nach wie vor ungelöste Schuldensituation hat die Wall Street am Donnerstagabend unter Druck gesetzt und den Dow Jones Index nach Europaschluss in die Verlustzone geführt. Auch in Asien tendieren die Börsen zumeist mit Abgaben.

In der grössten Volkswirtschaft der Welt scheint eine baldige Einigung im Schuldenstreit immer unwahrscheinlicher. In der Nacht zum Freitag mussten die Republikaner eine Abstimmung über eine Erhöhung des Schuldenlimits im Abgeordnetenhaus vertagen. Grund war der interne Streit zwischen Gemässigten und Radikalen im Oppositionslager. Ausserdem sind auch die Schuldenprobleme in der Eurozone verstärkt in den Fokus der Anleger gerückt. Moody’s prüft die Abstufung des Kreditratings für Spanien. So rückt die Berichtsaison der Unternehmen weiter in den Hintergrund. In der Schweiz haben einige Firmen aus der zweiten Reihe Zahlen vorgelegt.

Der von Clariden Leu berechnete SMI verliert bis um 08.20 Uhr um 1,35% auf 5’792,14 Punkte. Dabei stehen alle vorbörslich gehandelten Titel im Minus.

Die sich verschärfenden Schuldenprobleme beidseits des Atlantiks setzen im vorbörslichen Geschäft erneut Finanzwerte stark unter Druck. Dabei dürften die Grossbankentitel der UBS (-2,4%) und Credit Suisse (-1,9%) weiter deutlich an Wert verlieren. Die Papiere haben in der laufenden Woche nach enttäuschenden Zahlen zum zweiten Quartal der beiden Institute bereits stark an Terrain eingebüsst.

Im Finanzsektor geben auch Julius Bär (-1,9%) oder die Versicherer ZFS (-1,8%) und Swiss Re (-2,6%) vorbörslich stark nach.

Deutliche Abgaben verzeichnen auch Zykliker wie Holcim (-1,8%), Richemont (-1,7%), ABB (-1,7%) oder Adecco (-1,6%). Auch Swatch Group verlieren vorbörslich mit 1,4% an Wert, nachdem die Titel am Vortag noch von sehr guten Halbjahreszahlen profitiert haben.

Die geringsten Kursverluste sind bei defensiven Aktien wie Swisscom (-0,8%), Nestlé (-1,0%) oder Novartis (-1,0%) zu sehen. Roche geben um 1,3% etwas deutlicher nach. SGS verlieren 0,9%. Der Warenprüfkonzern hat in Australien eine kleine Übernahme im Bereich Umwelttests vorgenommen.

Im breiten Markt haben mit Calida, Autoneum, der Graubündner Kantonalbank, Pargesa, Private Equity Holding, Swissquote, Cosmo oder StarragHeckert eine Reihe von Unternehmen Zahlen präsentiert. Zudem hat Crealogix von Cordys Deutschland in Form eines Asset-Deals das gesamte Geschäft mit den E-Banking- und Portalkunden übernommen. (awp/mc/ps)

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