Hupac steigert Verkehrsvolumen um 11,7%
Rollende Landstrasse: Hupac.
Chiasso – Der Kombi-Operateur Hupac hat im ersten Halbjahr 2011 so viele Strassensendungen transportiert wie noch nie, nämlich insgesamt knapp 376’000. Das waren 11,7% mehr als im ersten Halbjahr 2010. Doch das Unternehmen leidet unter dem starken Franken.
Die Erwartungen von Hupac für den kombinierten Verkehr durch die Schweiz sind deshalb verhalten. Der Euro sei die Leitwährung im internationalen Strassengüterverkehr und folglich auch für den kombinierten Verkehr, wird Direktor Bernhard Kunz in einer Mitteilung vom Donnerstag zitiert.
Kostenoptimierungen und Produktivitätssteigerungen
Wegen der Kursverluste sänken die Einnahmen aus dem kombinierten Verkehr stark, und sie könnten die Kosten für den Bahn-Güterverkehr in der Schweiz nicht mehr decken. Welche Auswirkungen auf die Bilanz die Währungsverluste haben, konnte Hupac-Sprecherin Irmtraut Tonndorf auf Anfrage nicht sagen. Gegensteuer gibt das Unternehmen mit Kostenoptimierungen und Produktivitätssteigerungen. Als Stichworte dazu nannte Tonndorf eine bessere Auslastung der Züge und Überlegungen, Züge auf bestimmten Strecken temporär einzustellen. Längere Arbeitszeiten für die Hupac-Angestellten stünden nicht zur Diskussion, sagte Tonndorf. Die Löhne machten nur einen geringen Teil der Kosten aus. Höhere Preise seien ebenfalls keine Lösung, weil der Strassenverkehr in Euro rechne.
Verkehrsvolumen auf neuem Rekordstand
Im ersten Halbjahr 2011 registrierte Hupac 375’893 (Vorjahr 336’410) transportierte Strassensendungen. Das entspricht einem Anstieg von 11,7% und übertrifft den Rekord von 2008. Das kleinste Wachstum verzeichnete mit 6,5% das Transportvolumen durch die Schweizer Alpen mit 225’741 (211’881) Sendungen. Besonders gross war das Wachstum mit 42,5% auf der Brenner-Strecke. 27’495 (Vorjahr: 19’292) Sendungen transportierte Hupac durch die österreichischen Alpen. Im nicht transalpinen Sektor schliesslich stieg die Zahl der transportierten Strassensendungen um 15,6% auf 122’657 (105’237).
Engpässe im Bahnsystem
Engpässe im Bahnsystem verhinderten nach Angaben von Hupac ein noch stärkeres Wachstum. Einige Verbindungen hätten wegen Mangels an Wagen eingeschränkt oder gar eingestellt werden müssen. Im kommenden Herbst wird Hupac in Moskau eine Niederlassung eröffnen und zusammen mit seinem Joint-Venture-Partner Russkaya Troyka das Kombiverkehrsangebot weiterentwickeln. Die beiden Partner transportierten 2010 gemeinsam rund 3000 Container. Mittelfristig seien regelmässige Verbindungen zwischen Atlantik und Pazifik geplant, hiess es. (awp/mc/ps)