BP dank höherer Preise in Q2 mit Gewinn

BP dank höherer Preise in Q2 mit Gewinn

BP-CEO Bob Dudley.

London – Der britische Ölkonzern BP hat im zweiten Quartal dank höherer Preise für Öl und Gas ein positives Ergebnis eingefahren. Auch von höheren Margen im Raffineriegeschäft konnte der Konzern, der seit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko im vergangenen Jahr sein Geschäft radikal umbaut, profitieren.

Marktbeobachter hatten indes einen höheren Gewinn erwartet. Der Verkauf einer Reihe von Geschäftsteilen drosselt die Gesamtproduktion, dazu kamen im abgelaufenen Jahresviertel höhere Kosten, etwa für Wartung.

Aktie rutscht ab
Der Gewinn zu vergleichbaren Preisen lag im zweiten Quartal bei 5,32 Milliarden Dollar, nach einem Rekordverlust von 16,97 Milliarden Dollar im Vorjahr als Folge der Ölkatastrophe. Der um Einmalkosten bereinigte Gewinn lag bei 5,6 Milliarden Dollar und damit unter den Markterwartungen. Die Aktie des Ölkonzerns fiel bis zum Mittag um mehr als zwei Prozent in einem unveränderten «Footsie». Aktien von Shell hingegen legten in Erwartung guter Quartalszahlen an diesem Donnerstag etwas zu.

BP will Geschäftsteile im Wert von 30 Mrd. Dollar abgeben
BP trennt sich derzeit von Ölfeldern und Förderkapazitäten, um nach dem Öldesaster wieder auf die Beine zu kommen. Bei dem Desaster war im April vergangenen Jahres die Plattform «Deepwater Horizon» explodiert und richtete verheerende Schäden für die Umwelt und die Menschen in der Region an. Konzernchef Robert Dudley will Geschäftsteile im Wert von 30 Milliarden Dollar abgeben, Verkäufe im Volumen von 25 Milliarden Dollar sind davon schon in Arbeit. Die Produktion ging somit im zweiten Quartal um 11 Prozent auf 3,43 Millionen Barrel zurück.

Neue Förderregionen im Visier
Künftig will Dudley in Bereiche mit grösserem Wachstumspotential investieren. So gibt es ein grosses Offshore-Projekt in Indien. In Russland wollte BP mit dem Partner Rosneft im Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP Geld in die Förderung von Öl und Gas im Nordpolarmeer stecken. Das russische Oligarchen-Konsortium AAR, ebenfalls Anteilseigner an TNK-BP, blockierte das Unterfangen jedoch. Analysten sehen den Aufbruch in neue Förderregionen gespalten. Zwar bringt dies höhere Margen, damit verbunden ist aber auch ein höheres Risiko.

TNK-BP konnte seinen Gewinn unterdessen angesichts steigender Ölpreise im zweiten Quartal fast verdoppeln. Der Nettogewinn stieg von 1,16 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 2,11 Milliarden Dollar. Der Umsatz erreichte 15,4 Milliarden Dollar, nach 10,5 Milliarden Dollar im Vorjahr.  (awp/mc/pg)

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