CH-Ausblick: Klar tiefer
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Montag im vorbörslichen Geschäft klar schwächer. Das vergangene Woche von Europa beschlossen Rettungspaket für Griechenland wurde inzwischen von verschiedenen Kommentatoren kritischer beurteilt, als unmittelbar nach den Beschlüssen. Es sei zwar ein bedeutender Fortschritte zur Entschärfung der EU-Schuldenkrise getan, grundsätzlich sei das Schuldenproblem aber weiterhin nicht gelöst, so der Tenor. Zudem senkte Moody’s erneut das Griechenland-Rating, was ebenfalls Unsicherheit bringen und den Markt belasten könnte.
Nach der starken Vorwoche, mit allerdings bereits einem zur Schwäche neigenden Freitag, dürfte es in diesem wieder eher skeptischen Umfeld zu Wochenbeginn deshalb zu Gewinnmitnahmen kommen. Zumal auch im hartnäckigen Budgetstreit zwischen den Demokraten und den Republikanern in den USA noch keine Lösung in Sicht ist. Die Vorgaben aus den USA vom Freitagabend sind uneinheitlich. Während der Dow Jones etwas nachgab, zogen die Tech-Aktien an der Nasdaq an. Klar tiefer schlossen indes am Montag auch die asiatischen Börsen.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI verliert bis um 08.20 Uhr 0,63% auf 5’993,81 Punkte.
Im Fokus stehen diese Woche wiederum die Aktien der Grossbanken, welche im vorbörslichen Geschäft 1,1% (UBS) und 0,9% (CS) nachgeben und damit das Tabellenende zieren. Sowohl UBS (am Dienstag) als auch CS (am Donnerstag) werden die Quartalsergebnisse vorlegen. Vorabberichte in der Wochenendpresse waren mehrheitlich kritisch gestimmt. Ein Finanzportal sprach in einem Artikel davon, dass die CS den Abbau von 1’600 Stellen bekanntgeben werde. Ausserdem werde das Ergebnis der Bank um 40% unter dem Analysten-Konsens ausfallen.
Weitere Bluechips, welche in dieser Woche die Halbjahreszahlen präsentieren sind Weatherford, Lonza, Clariant und Logitech.
Swiss Life werden heute Ex-Nennwertrückzahlung von 4,50 CHF gehandelt.
Im durchs Band roten Kurstableau verlieren noch Holcim und Julius Bär (je -0,9%), ABB, Richemont und Adecco (je -0,8%) oder ZFS (-0,7%) überdurchschnittlich. Defensive Werte wie Swisscom, Nestlé oder Novartis geben tendenziell am wenigsten nach.
Verschiedene Institute haben für diverse Schweizer Aktien die Kursziele gesenkt, so etwa Jefferies für ABB (auf 23,50 CHF, Rating Hold), Nomura für Julius Bär (42 CHF, Neutral) und für Kühne+Nagel (145 CHF, Buy) oder die CS für Nobel Biocare (15 CHF, Underperform). (awp/mc/ps)