IEA will Ölreserven vorerst nicht zusätzlich anzapfen
Paris – Die Internationale Energieagentur (IEA) will die strategischen Reserven vorerst nicht über das bisher beschlossene Volumen hinaus anzapfen. Die Mitgliedsstaaten würden das im vergangenen Monat beschlossene Volumen von 60 Millionen Barrel vorerst nicht erhöhen, hiess es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.
Die IEA werde aber die Ölmärkte weiter genau beobachten. Sollte sich die Versorgungslage an den Ölmärkten vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs im wichtigen Ölförderland Libyen wieder verschärfen, sei die Energieagentur zu einer Erhöhung der bisher beschlossenen Ölmenge bereit, hiess es weiter.
Ölmärkte nach IEA-Statement kaum bewegt
An den Ölmärkten reagierten die Preise kaum auf die Stellungnahme der IEA. Im Nachmittagshandel kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im September 118,24 Dollar und damit neun Cent mehr als am Vortag. Zugleich verteuerte sich der Preis für ein Fass Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Auslieferung um 52 Cent auf 98,92 Dollar.
Schock Ende Juni
Ende Juni schockte das überraschende Anzapfen der Ölreserven in den westlichen Industriestaaten die Märkte und führte zu heftigen Turbulenzen an den Rohstoffmärkten. Die IEA hatte angekündigt im Juli 60 Millionen Barrel an Rohöl-Reserven der Mitgliedsstaaten und damit nicht einmal die weltweite Verbrauchsmenge eines Tages zu verkaufen. Die Überraschung über die Massnahme war so gross, weil die Agentur seit ihrer Gründung im Jahr 1973 erst zum dritten Mal die Ölreserve anzapfte. (awp/mc/ps)