Uhrenexporte Juni bei 1,58 Milliarden Franken
Biel – Die Schweizer Uhrenexporte sind im Juni nicht mehr so schnell gewachsen wie in den Vormonaten. Die Ausfuhren stiegen nominal noch um 10,1% auf 1,58 Mrd CHF, real waren es +15,9%. Allerdings zählte der Berichtsmonat gleich zwei Arbeitstage weniger als der Vorjahresmonat, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte.
Der Wert der Exporte über die letzten 6 Monate betrug 8,7 Mrd CHF, was einer Zunahme um 19,3% gegenüber dem ersten Semester 2010 entspricht. Der Stand des vergangenen Jahres wurde damit um über 1,4 Mrd CHF überschritten. Mit diesem starken Anstieg habe die Branche das Vergleichsergebnis von 2008 hinter sich gelassen, so der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FHS) in seiner Mitteilung zu den Uhrenexporten. Die Uhrenexporte hätten während des ersten Halbjahres keine Schwäche gezeigt und für alle Monate ein zweistelliges Wachstum gezeigt, so der Verband. Im April und Mai betrug die Zunahme sogar über 30%. Aufgrund eines sehr ungünstigen Basiseffekts sei die Zunahme im März und Juni weniger deutlich ausgefallen.
«Weiterhin hervorragende Ergebnisse»
Die Uhrenindustrie verzeichnet laut FHS «weiterhin hervorragende Ergebnisse», während andere Sektoren mit Schwierigkeiten kämpften. Bei den Exporten spüre sie allerdings die Auswirkungen der Frankenstärke. Die Margen seien auf allen Stufen der Vertriebskette betroffen und die Preise der im Ausland verkauften Produkte stiegen. «In diesem Kontext, der weiter anhalten dürfte, bleiben die Prognosen für die Branche optimistisch und kündigen für das Jahr 2011 ein anhaltendes Wachstum an», schreibt der Verband.
Gefragte Armbanduhren
Armbanduhren, die den Grossteil der Uhrenexporte ausmachen, hätten einen wichtigen Beitrag zu den guten Wachstumszahlen geliefert. Der Wert der Armbanduhren-Exporte wuchs im ersten Halbjahr um 19,6% auf 8,1 Mrd CHF. Der Anstieg sei insbesondere von den hohen Stückzahlen getragen, die mit einer Zunahme von 2,6 Mio Einheiten gegenüber dem Vorjahr um 22,5% zulegten. Auch die anderen von der Schweiz ausgeführten Uhrenprodukte verzeichneten laut FHS mit einem Wertanstieg von 15,9% auf 561,4 Mio CHF ein deutliches Plus. Der Wert der exportierten Werke stieg ebenfalls (+9,9%), während Wecker, Pendeluhren und Standuhren an Terrain verloren (-46,6%).
Asienmarkt legt um ein Viertel zu
In den verschiedenen Preiskategorien legten im Juni die Exporte von Uhren in allen Segmenten nach Wert und Stückzahl im zweistelligen Bereich zu. Die Uhren der Kategorie 200-500 CHF seien dabei sogar über 30% gewachsen, heisst es. Auch alle wichtigen Absatzmärkte der Schweizer Uhrenindustrie entwickelten sich gemäss FHS im ersten Halbjahr positiv. Am stärksten legte Asien mit 24,3% zu und erreicht damit einen Anteil an den helvetischen Uhrenexporten von 54,4%. Auffallend ist China, das mit einem Wachstum 47,8% alle anderen Märkte in den Schatten stellt. Tiefere Wachstumszahlen verzeichneten dagegen die europäischen Märkte wie das Vereinigte Königreich (+5,5%) und Italien (+5,6%). (awp/mc/upd/ps)