CH-Ausblick: Fester – Quartalszahlen und Euro-Gipfel
Zürich – Die Schweizer Börse dürfte am Donnerstag erneut mit festeren Notierungen in den Tag gehen. Die Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrisen auf beiden Seiten des Atlantiks stützt nach Händlerangaben das Sentiment. Den jüngsten Nachrichten zufolge haben Deutschland und Frankreich im Vorfeld des Euro-Sondergipfels eine gemeinsame Position zur Rettung Griechendlands gefunden. Konkrete Ergebnisse wurden indes noch nicht mitgeteilt. Überraschend war der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, zu einem Treffen mit Merkel und Sarkozy gereist.
Von Unternehmensseite stehen in der Schweiz Roche, ABB und Actelion mit Geschäftszahlen im Fokus. Während die ersten beiden die Erwartungen des Marktes übertreffen konnten, werden Actelion vorbörslich tiefer taxiert.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steigt bis um 08.25 Uhr um 0,20% auf 5’978,25 Punkte.
Die prozentual grössten Avancen unter den SMI-Valoren verbuchen nach Quartalszahlen ABB (+1,5%). Der Industriekonzern vermochte die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen zu übertreffen und beurteilt die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin als «günstig», obschon die makroökonomische Bedenken gestiegen seien. Experten merkten an, dass das in Dollar berichtende Unternehmen – im Gegensatz zu vielen anderen Exporteuren – keinen Gegenwind vom starken Franken erhalten habe.
Roche (+0,8%) wurde den Vorschusslorbeeren aus der Sonntagspresse gerecht: Die Kostenmassnahmen haben schneller als erwartet gegriffen und wetzten die Frankenstärke aus. Die Rentabilität des Pharmakonzerns ist weiter gestiegen. Dass die Umsatzerwartungen der Analysten verfehlt wurden, sei angesichts der starken Volatilität der Tamiflu-Verkäufe und der Währungssituation zweitrangig.
Actelion büssen vorbörslich nach Quartalszahlen um 0,9% ein. Der Verlust des Biopharmakonzerns ist deutlich höher als erwartet ausgefallen.
Im Finanzsektor notieren Credit Suisse und UBS mit jeweils minus 0,1% etwas leichter, die Bankwerte dürften mit dem Euro-Gipfel aber auf der Radar der Investoren bleiben. Abzuwarten bleibe die Ausgestaltung des für Griechenland finanziell überlebenswichtigen zweiten Rettungspakets. Unter Händlern gehe die Hoffnung um, die Schulden würden auch in Zukunft auf die Steuerzahler verteilt und nicht auf die Banken und Versicherer. (awp/mc/ps)