Micronas Q2: EBIT sinkt auf 2,5 Mio. Franken
Zürich – Der Halbleiterhersteller Micronas hat im zweiten Quartal 2011 weniger Umsatz erwirtschaftet. Zudem ist das Reinergebnis nach einem positiven ersten Quartal wieder im roten Bereich. Das Erdbeben in Japan hat seit Ende März zu Auftragsverschiebungen und einem Rückgang von Neuaufträgen geführt und damit das Hauptgeschäft Automotive negativ getroffen. Die Umsatz-Prognose für das zweite Halbjahr fällt leicht tiefer aus.
Der Gruppenumsatz im Berichtsquartal erreichte 38,2 Mio CHF, nach im Vorquartal ausgewiesenen 41,4 Mio CHF. Damit ist der Umsatz mit rund 8% leicht rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 49,3 Mio CHF liegt der Umsatz deutlich tiefer, was jedoch grösstenteils auf die Devestition des Consumer Bereichs zurückzuführen ist.
Reinverlust von 4 Mio. Franken
Das Betriebsergebnis vor Restrukturierung wird mit 1,8 Mio CHF angegeben, der EBIT lag bei 2,5 Mio nach 5,7 Mio CHF im ersten Quartal. Unter dem Strick verblieb ein Reinverlust von 4,0 Mio nach einem Gewinn von 5,3 Mio CHF im ersten Quartal 2011 bzw. einem Verlust von 0,4 Mio CHF im Vorjahreszeitraum, wie der Halbleiterhersteller am Dienstag mitteilte.
Hinter Markterwartungen zurück
Damit hat das Unternehmen die Markterwartungen verfehlt. Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 40,7 Mio CHF, einem EBIT von 4,1 Mio CHF und einem Reingewinn von 2,0 Mio CHF gerechnet.
Umsatz sinkt unter 80 Mio. Franken
In den ersten sechs Monaten belief sich der Umsatz auf 79,7 Mio nach 96,6 Mio CHF im Vorjahr, der EBIT betrug 8,2 Mio nach 6,9 Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 1,3 Mio nach einem Reinverlust im Vorjahr von 4,3 Mio CHF. Den Auftragsbestand am Ende des zweiten Quartals lag bei 42,9 Mio CHF, Ende des ersten Viertels waren es noch 53,8 Mio CHF gewesen. Die Book-to-bill-Ratio stieg damit auf 0,82 nach 0,73 im Vorquartal.
Kurzarbeitsquote in Teilbereichen in Freiburg erhöht
Die Auslastung in der Freiburger Produktion sank als Folge des temporären Nachfragerückgangs im ersten Halbjahr auf 70%. Im zweiten Quartal wurde laut Mitteilung die Kurzarbeitsquote in Teilbereichen der Produktion in Freiburg erhöht. Voraussichtlich werde die Kurzarbeit in den Urlaubsmonaten im Sommer ausgesetzt und ab Oktober wieder aufgenommen, heisst es weiter.
Automotive-Bereich leidet unter Naturkatastrophe in Japan
Der Bereich Automotive erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz von 36,6 Mio CHF und damit rund 8% weniger als im Vorquartal. Der Betriebsgewinn betrug mit 1,5 Mio CHF deutlich weniger als im ersten Quartal mit 5,0 Mio CHF. Die Entwicklungen seien deutlich von den Ereignissen in Japan geprägt, da Micronas rund 45% des Umsatzes mit japanischen Kunden generiere. Man rechne jedoch damit, dass im Laufe des vierten Quartals die japanische Automobilindustrie weltweit wieder das Produktionsniveau von Anfang 2011 erreiche, heisst es in der Mitteilung.
Consumer-Umsatz sinkt weiter
Wie erwartet war der Umsatz im Bereich Consumer weiter rückläufig. Der Umsatz betrug im zweiten Quartal noch rund 1,6 Mio CHF. Der Betriebsgewinn war mit 1,0 Mio CHF leicht höher als im Vorquartal mit 0,7 Mio CHF. Der Bereich Industrial habe sich positiv entwickelt. Die Kooperation mit Siemens für die Entwicklung von neuartigen Brandmeldern sei ein bedeutender Meilenstein für den Bereich, heisst es.
Schwieriger Ausblick
Zum Ausblick erklärte Micronas, eine genaue Prognose für da laufende Geschäftsjahr sei angesichts der verzögerten Nachfrageentwicklung der japanischen Kunden und der ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung schwierig. «Der Umsatz wird im dritten Quartal aufgrund der anhaltenden Japankrise am stärksten betroffen sein und wird sich voraussichtlich im vierten Quartal 2011 wieder erholen», wird Micronas CEO Matthias Bopp in der Mitteilung zitiert.
Der Verwaltungsrat und das Management gehen für 2011 von einem Umsatz zwischen 150 Mio und 155 Mio CHF aus, dabei ist ein erwartete Consumer-Umsatz von 7 Mio CHF enthalten. Die EBIT-Marge dürfte zwischen 8 bis 10% liegen. (awp/mc/pg)