US-Schluss: Schwächer – Schuldenobergrenze belastet weiter

US-Schluss: Schwächer – Schuldenobergrenze belastet weiter

New York – Mit der Schuldenobergrenze der USA als dominierendem Thema hat die Wall Street am Montag weitere Verluste verzeichnet. Nach einem von starker Unsicherheit geprägten Handelsstart kehrte jedoch leichte Beruhigung ein.

So verlor der US-Leitindex Dow Jones Industrial letztlich noch 0,76 Prozent auf 12.385,16 Punkte, nachdem er zwischenzeitlich um rund 1,5 Prozent abgetaucht war. Der breiter gefasste S&P 500 sank um 0,81 Prozent auf 1.305,44 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq büsste der Auswahlindex Nasdaq 100 0,54 Prozent auf 2.344,01 Zähler ein. Der breitere Composite-Index verlor 0,89 Prozent auf 2.765,11 Punkte.

Bis Anfang August müssen sich Demokraten und Republikaner auf eine Lösung für die Neuverschuldung geeinigt haben. Dann nämlich wird die derzeit bei 14,3 Billionen US-Dollar liegende gesetzliche Schuldengrenze überschritten und es drohen Zahlungsausfälle. Die Unsicherheit hierüber und drohende Abstufungen des Kreditratings hatten bereits in der Vorwoche deutlich belastet. Die Ratingagentur Fitch erwartet allerdings rechtzeitig eine Einigung über die Anhebung der Schuldengrenze. Die USA dürften daher allen Verpflichtungen nachkommen, hiess es in einer am Montag veröffentlichten Studie. Sollte jedoch der unwahrscheinliche Fall eintreten und die Regierung nicht ihren Verpflichtungen nachkommen, dann werde das Rating auf eine Herabstufung überprüft.

Damit hatten in der Vorwoche bereits Moody’s und, noch weitergehend, Standard & Poors gedroht. Wie das Finanzministerium derweil mitteilte, hatte die USA im Mai einen starken Abfluss an ausländischem Kapital verzeichnet. Per Saldo waren 67,5 Milliarden Dollar aus der grössten Volkswirtschaft der Welt abgezogen worden.

Finanztitel wie in Europa besonders unter Druck
Wie bereits im europäischen Handel standen Finanztitel oben auf den Verkaufslisten. Im Dow rutschten Aktien der Bank of America um 2,80 Prozent auf 9,72 Dollar an das Indexende. Die Titel des Versicherers Travelers verloren 2,38 Prozent auf 56,52 Dollar und Papiere des Kreditkartenkonzerns American Express gaben ebenfalls um überdurchschnittliche 0,93 Prozent auf 51,33 Dollar nach.

IBM-Aktien büssten dagegen vor den nachbörslich veröffentlichten Zahlen nur moderate 0,15 Prozent auf 175,28 Dollar ein. Chevron Corp. trat als bester Wert mit plus 0,04 Prozent auf der Stelle und kosteten dabei 106,23 Dollar.

Aktien der News Corp rutschen ab
Die Anteile am Medienimperium News Corp rutschten um 4,32 Prozent auf 14,97 Dollar ab. Rupert Murdoch verliert laut übereinstimmenden Berichten eine weitere wichtige Führungsfigur in seinem Imperium News Corp.: Les Hinton, Chef der Tochterfirma Dow Jones, werde zurücktreten. Zuvor hatte Murdoch die aktuelle Verlagschefin Rebekah Brooks nach massivem öffentlichen Druck ziehen lassen müssen. Brooks war bis zum Jahr 2003 Chefredakteurin von «News of the World» und später des zweiten britischen Murdoch-Boulevardblattes «The Sun». Die Top-Managerin war am Wochenende vorübergehend in Polizeihaft genommen worden.

Nach Zahlen hielten sich Halliburton-Aktien mit einem Plus von 0,08 Prozent auf 53,12 Dollar gut. Der Gewinn des Zulieferers für die Ölindustrie war Börsianern zufolge besser ausgefallen als im Durchschnitt erwartet worden sei. Auch der Umsatz habe positiv überrascht. Die Anteile am Spielehersteller Hasbro, der ebenfalls besser als erwartet abgeschnitten hatte, rutschten indes um 4,76 Prozent auf 39,40 Dollar ab.  (awp/mc/pg)

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