GF: Reingewinn mehr als verdoppelt

GF: Reingewinn mehr als verdoppelt

Yves Serra, CEO Georg Fischer AG.

Schaffhausen – Der Industrie-Konzern Georg Fischer (GF) hat im ersten Halbjahr 2011 deutlich mehr umgesetzt als im Vorjahr, auch wenn sich der starke Franken als Bremse bemerkbar macht. Klar verbessert hat sich auch die Rentabilität. Im Ausblick auf das Gesamtjahr zeigt sich GF grundsätzlich zuversichtlich, verweist aber auf die wegen der Unsicherheiten an den Devisenmärkten erschwerten Prognosen.

GF steigerte den Umsatz um 10% auf 1`861 Mio CHF, in lokalen Währungen lag das Plus bei 24%. Der Auftragseingang legte um knapp 8% auf 1`953 Mio CHF zu. Der EBIT verbesserte sich um 78% auf 130 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 7,0% von 4,3% im Vorjahr. Die negativen Währungseffekte hätten durch das grössere Geschäftsvolumen, die gleichzeitig verbesserte Kostenbasis und dank Preisanpassungen weitgehend aufgefangen werden können, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Reingewinn konnte mit 92 Mio CHF mehr als verdoppelt werden.

Analystenerwartungen leicht übertroffen
Damit hat GF die Prognosen der Analysten bei allen Kennziffern leicht übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1`851 Mio, für den Auftragseingang bei 1`904 Mio, für den EBIT bei 122 Mio und für den Reingewinn bei 83 Mio CHF. Die Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROIC) lag bei 14,6% und damit bereits in der Nähe des für 2012 gesetzten Ziels von 15%. Mit -54 Mio CHF war der freie Cashflow negativ, was auf saisonale Effekte und die Zunahme des Umlaufvermögens wegen des starken Umsatzwachstum zurückgeführt wird.

Satte Umsatzzuwächse
Von den Divisionen erreichte Piping Systems ein Umsatzwachstum in lokalen Währungen von 17% (607 Mio CHF). Das Betriebsergebnis verbesserte sich auf 80 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 13,2 von 11,1%. Die Division Automotive setzte 865 Mio CHF um, entsprechend einem Plus in lokalen Währungen von 26%. Das Betriebsergebnis hat sich auf 44 Mio CHF mehr als verdoppelt, während die EBIT-Marge auf 5,1 von 2,6% verbessert werden konnte. Die Werkzeugmaschinen-Division AgieCharmilles erzielte einen Umsatz von 389 Mio CHF (+35% in LW) und einen EBIT von 12 Mio CHF, entsprechend einer Marge von 3,1%. In der Vorjahresperiode verbuchte die Division noch einen Verlust von 7 Mio CHF.

Anhaltend gute Nachfrage
Für das zweite Semester 2011 rechnet GF mit eine Ergebnis in der Grössenordnung des ersten Halbjahres, dies unter der Voraussetzung einer Stabilisierung der Wechselkurse. Die beschränkte Visibilität und die Unsicherheiten an den Devisenmärkten würden Prognosen allerdings erschweren, heisst es. Trotz makroökonomischer und währungsbedingter Herausforderungen sei die Nachfrage in allen drei Unternehmensgruppen in den wichtigsten Märkten «anhaltend gut». Die Auftragsbücher seien besser gefüllt als noch vor sechs Monaten, entsprechend sei die Auslastung der Werke gut.

Frankenstärke belastet
Die kontinuierliche Aufwertung des Schweizer Frankens habe jedoch einen negativen Einfluss auf Wachstum und Margen. Es würden alle Anstrengungen unternommen, um die Währungseinflüsse zu minimieren: kurzfristig durch Preisanpassungen sowie durch die Erhöhung der Einkäufe in Euro und US Dollar, mittelfristig durch den weiteren Ausbau der Produktion in den Hauptabsatzmärkten. Weiter teilte das Unternehmen mit, dass per Mitte Jahr ein Syndikatskredit über 250 Mio CHF mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen worden sei. Dieser habe den bestehenden Kredit abgelöst und verbessere somit das Fälligkeitsprofil. Die mittelfristig gesicherte Finanzierung erhöhe den Handlungsspielraum zur Umsetzung der Strategie. (awp/mc/upd/ps)

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