Goldpreis steigt auf neues Rekordhoch
London – Immer neue Eskalationsrunden in der europäischen Schuldenkrise und die Sorge vor einer vorübergehenden Zahlungsunfähigkeit der USA haben eine neue Rekordjagd an den Goldmärkten ausgelöst. Am Mittwoch stand der Preis für eine Feinunze (31 Gramm) zeitweise bei 1.578,50 US-Dollar und damit so hoch wie noch nie.
Im weiteren Handelsverlauf ist der Preis wieder etwas zurückgefallen, auf 1.571,76 Dollar. Das sind immer noch 6,51 Dollar mehr als am Vortag. Zuletzt hatte der Goldpreis Anfang Mai einen Rekordhoch auf Dollar-Basis erreicht. Stark verunsicherte Anleger dränge es an den internationalen Finanzmärkten immer mehr in den vermeintlich «sicheren Hafen» Gold, hiess es von Händlern. Die Nervosität der Investoren hatte bereits am Vortag für einen neuen Rekord beim Goldreis auf Euro-Basis bei 1.123,27 Euro gesorgt.
Hohe Verunsicherung
An den Finanzmärkten ist die Verunsicherung hoch und die Schuldenkrise hält «mit all ihren Ansteckungsgefahren den Goldmarkt fest im Griff», hiess es in einer Einschätzung der DekaBank. Neben den alarmierenden Nachrichten aus der Eurozone treibt den Investoren aber auch die Lage in den USA die Sorgenfalten auf die Stirn. Das sorgt für eine immer stärkere Nachfrage nach Gold. Seit Tagen streitet sich die Regierung um Präsident Barack Obama mit der Opposition um eine Anhebung der Schuldengrenze in der grössten Volkswirtschaft der Welt. Sollte im politische Streit keine schnelle Lösung gefunden werden, droht schon Anfang kommenden Monats die Zahlungsunfähigkeit mit möglicherweise verheerenden Folgen an den Finanzmärkten. Aber auch die aktuelle Wirtschaftsflaute in den USA nach einer Serie von unerwartet schwachen Konjunkturdaten treibt die Investoren derzeit in die Gold-Anlagen. (awp/mc/upd/ss)