Aktienfokus: Luxusgüteraktien schwach
Zürich – Die Aktien der Luxusgüterkonzerne Swatch Group und Richemont stehen am Dienstag stark unter Druck. Die konjunktursensitiven und auch stark von der Währungsentwicklung abhängigen Titel leiden besonders unter den Sorgen vor einer möglichen Ausweitung der europäischen Schuldenkrise. Die ZKB nimmt dabei das Rating für Richemont deutlich zurück.
Bis um 11.05 verlieren Swatch Group 3,0% auf 411,80 CHF und Richemont 3,1% auf 53,75 CHF. Damit gehören die Luxusgütertitel bei den Blue Chips zu den grössten Verlierern. Der SMI gibt derzeit um 1,69% nach. Die Abwärtsrisiken in der konjunkturellen Entwicklung hätten in der jüngsten Vergangenheit sowohl in Europa als auch in den USA zugenommen, schreibt Patrik Schwendimann von der ZKB in seinem Kommentar zu Richemont. Auch in den Emerging Markets (insbesondere in China), wo der Luxusgütersektor zuletzt noch eine sehr starke Umsatzdynamik aufgewiesen habe, seien die Überhitzungsrisiken gestiegen.
Richemont-Titel anfällig für Gewinnmitnahmen
Nach der sehr guten Börsen-Performance von Richemont in den vergangenen Jahren stehe der Titel nur noch knapp unter dem Allzeithöchstkurs, so Schwendimann weiter. Dies mache die Aktie im aktuell unsicheren Börsenumfeld verletzlich für Gewinnmitnahmen. Die ZKB stuft daher Richemont auf «Untergewichten» von zuvor «Übergewichten» ab. Swatch wurde von der ZKB bereits Anfang Februar auf «Untergewichten» abgestuft. Derweil hält die Citigroup an ihrer «Buy»-Einschätzung für Swatch fest. Dank der guten geographischen Marktstellung, dem breit aufgestellten Produktportfolio, der gut diversifizierten Vertriebsplattform sowie dank der starken Bilanz dürfte bei Swatch die Wachstumsstory auf lange Sicht intakt bleiben, schreiben die Citigroup-Analysten in einer am letzten Freitag publizierten Studie.
Frankenstärke drückt auch auf Margen von Swatch
Kurzfristig würden aber auch die Margen von Swatch – trotz Preiserhöhungen und der guten Marktstellung – von der ungünstigen Wechselkursentwicklung nicht verschont. Dennoch rechnen die Analysten für das erste Halbjahr 2011 auf Gruppenebene mit einem Anstieg der operativen Marge gegenüber dem Vorjahr um 60 Basispunkte auf 22,4%, wobei die Marge im Uhrensegment bei 22,9% (-20 BP) gesehen wird. Einen Margen-Anstieg um 120 BP auf 10,0% dürfte Swatch in der Produktion erreichen und im kleinen Segment Electronic Systems erwarten die Citigroup-Analysten eine Marge von 13%. (awp/mc/ps)