EU-Eröffnung: Talfahrt geht weiter
London – Die rasante Talfahrt an den europäischen Börsen hat sich am Dienstag zum Handelsstart fortgesetzt. Marktexperten verwiesen auf die anhaltenden Sorgen um eine Verschärfung der europäischen Schuldenkrise. Der EuroStoxx 50 gab im frühen Handel um 2,66 Prozent auf 2.636,96 Punkte nach und markierte damit den tiefsten Stand seit Ende November. In Paris verlor der CAC 40 1,89 Prozent auf 3.735,71 Punkte. Der Londoner FTSE 100 fiel um 1,48 Prozent auf 5.841,43 Punkte zurück.
Von den Vorgaben aus Übersee kamen ebenfalls negative Impulse. Auch der Beginn der US-Berichtssaison am Vorabend setzte keinen Kontrapunkt: Der Aluminiumkonzern Alcoa blieb trotz einer Gewinnverdoppelung im zweiten Quartal hinter den Markterwartungen zurück.
Wie schon am Dienstag gehörten Versicherungs- und Bankenwerte zu den grössten Verlierern: Die entsprechenden Subindizes im Stoxx Europe 600 büssten 2,81 beziehungsweise 2,90 Prozent ein. Kein einziger Index schaffte es ins Plus. Im EuroStoxx 50 sackten die Aktien von Schlusslicht Unicredit um 6,41 Prozent auf 1,0800 Euro ab. Dahinter verloren Intesa SanPaolo 5,50 Prozent auf 1,4420 Euro. Auch die britischen und Schweizer Finanzwerte mussten heftige Abschläge hinnehmen.
Abseits des Sektors brachen Thomas Cook um satte 26,32 Prozent auf 90,40 Pence ein, nachdem der Reiseveranstalter wegen der Unruhen in Nordafrika nun weniger Gewinn erwartet als bisher. Beim britischen Pharmakonzern Shire Pharmaceuticals sorgten indes Gerüchte über ein Interesse des Chemie- und Pharmaunternehmens Bayer für ein knappes Kursplus von 0,35 Prozent auf 2.009 Pence. (awp/mc/ss)