Japans Zentralbank korrigiert Prognose nach unten
Notenbank-Chef Masaaki Shirakawa.
Tokio – Nach dem Konjunktureinbruch als Folge des verheerenden Erdbebens vor vier Monaten hat Japans Zentralbank ihren Ausblick für die kommenden Monate nach unten korrigiert. Die Wirtschaftsleistung werde in dem bis März 2012 laufenden Haushaltsjahr um 0,4 Prozent zulegen, teilte die Notenbank am Dienstag mit.
Zuvor war die Notenbank noch von 0,6 Prozent ausgegangen. Für das Haushaltsjahr 2012/2013 bleiben die Währungshüter aber bei ihrer Prognose von einem Plus von 2,9 Prozent. Auch trotz des vorsichtigeren kurzfristigen Ausblicks zeigt sich die Notenbank etwas zuversichtlicher für die heimische Konjunktur. Die Wirtschaft erhole sich von den Folgen des schweren Erdbebens im März, teilte die Notenbank nach ihrer Zinssitzung in Tokio weiter mit. Unter anderem die Industrieproduktion und die Ausfuhren erholten sich zusehends von dem Rekordeinbruch nach dem Beben. Ähnliches gelte für die heimische Konsumnachfrage.
Leitzins unverändert zwischen null und 0.1 Prozent
Den Leitzins beliess die Notenbank dennoch unverändert zwischen null und 0,1 Prozent. Sie setzt damit ihre Nullzinspolitik fort. Die Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März hatte die drittgrösste Wirtschaftsnation der Welt hart getroffen. Viele Fertigungsanlagen wurden zerstört und Lieferketten unterbrochen, so dass Unternehmen ihre Produktion vorübergehend einstellen mussten. (awp/mc/ss)