CH-Ausblick: Wenig veränderte Eröffnung erwartet
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte die heutige Sitzung wenig verändert eröffnen. Nach dem schwachen Wochenschluss (SMI Freitag -0,9% nach US-Arbeitsmarkdaten) scheint sich der Markt zumindest vorläufig etwas zu stabilisieren. Die Vorgaben aus den USA sind insgesamt leicht positiv, hat doch der Dow Jones am Freitag nach dem Europa-Schluss noch rund 50 Punkte zugelegt. Der Future auf den US-Leitindex liegt am Morgen rund 0,3% höher als zum Europa-Schluss. Die Vorgaben aus Asien sind dagegen mehrheitlich negativ.
Hierzulande sind am Montag drei grössere M&A-Transaktion bekannt geworden. Lonza und Nestlé haben dazu gekauft, Barry Callebaut hat verkauft. Ausserdem dürften die Indexrevision der SIX, die am Freitag nach Börsenschluss bekannt gegeben worden war, noch für Gesprächsstoff sorgen. Mit Spannung warten Börsianer ausserdem auf die an diesem Abend nach Handelsschluss beginnende US-Berichtssaison, die traditionell von Alcoa eingeleitet wird. Darüber hinaus dürften Marktteilnehmer aber laut Börsianern im weiteren Wochenverlauf auch sehr genau auf die weiter anstehenden US-Konjunkturdaten schauen.
Der von Clariden Leu berechnete vorbörsliche SMI notiert um 08.25 Uhr 0,07% schwächer bei 6’148,18 Punkten.
Im Fokus stehen dürften u.a. die Aktien von Lonza (-0,5%). Die Papiere des Basler Lifescience-Konzerns fallen per Mitte September aus dem SMI und werden dort ersetzt durch die Papiere des Aromen- und Riechstoff-Herstellers Givaudan (kein Kurs). Ausserdem will Lonza die US-amerikanische Arch Chemicals übernehmen, und damit weltweit führende Microbial-Control-Geschäft schaffen. Gestützt auf dem Angebotspreis für alle ausstehenden Aktien würde der Unternehmenswert von Arch Chemicals 1,4 Mrd USD (rund 1,25 Mrd CHF) betragen.
Weiter hat Nestlé (-0,1%) die milliardenschwere Übernahme des chinesischen Süsswarenherstellers Hsu Fu Chi angekündigt. Gemäss einem Partnerschaftsabkommen werde Nestlé 60% des namhaften chinesischen Unternehmens übernehmen und Hsu Fu Chi 40% halten. Die von Nestlé zu zahlende Gesamtsumme beträgt rund 1,4 Mrd CHF.
Auch Adecco könnte (+0,6%) könnten Beachtung finden. Konzernchef Patrick De Maeseneire zeigt sich trotz diverser schwacher Konjunkturzahlen weiter optimistisch für das eigene Geschäft. «Der positive Trend des ersten Quartals hält an», sagte De Maeseniere gegenüber der «Finanz und Wirtschaft». Die Vergleichsbasis werde aber deutlich anspruchsvoller. Er ist überdies überzeugt, dass es international keine Double-Dip-Rezession geben wird.
Weiter im Fokus stehen dürften einzelne Titel noch wegen der SIX-Indexrevision. Während der PS von Schindler neu in den SLI aufgenommen wird, fallen Weatherford hinaus. In den SMIM (Index der 30 wichtigsten dem SMI folgenden Aktien) werden neben SMI-Absteiger Lonza auch der Zollfrei-Laden-Betreiber Dufry und der Vermögensverwalter Partners Group aufgenommen. Aus dem SMIM gestrichen werden neben dem SMI-Aufsteiger Givaudan der Logistikkonzern Panalpina und der Schokolade-Hersteller Barry Callebaut. Dieser hat am Montag ausserdem den Verkauf seines europäischen Verbrauchergeschäftes (Stollwerck) an die belgische Baronie-Gruppe bekannt gegeben. (awp/mc/ps)