EU-Schluss: Kein klarer Trend – Feiertag in USA
London – Nach massiven Zuwächsen in der Vorwoche haben die wichtigsten europäischen Indizes am Montag keinen klaren Trend gezeigt. So gab der EuroStoxx 50 nach dem jüngsten Kurssprung von fast sechs Prozent in fünf Handelstagen zum Schluss um 0,19 Prozent auf 2.870,19 Punkte nach. Der CAC 40 sank in Paris um 0,11 Prozent auf 4.003,11 Punkte. Dagegen stieg der FTSE 100 in London um weitere 0,46 Prozent auf 6.0017,54 Punkte und notierte damit erstmals seit Ende Mai wieder über 6.000 Zählern.
Dem Handel in Europa fehlen mit fortschreitender Stunde immer mehr die Impulse aus den USA, wo sich der Markt wegen eines Feiertages im verlängerten Wochenende befindet. Dies lade zu leichten Gewinnmitnahmen ein, hiess es. Besonders trafen diese den zuletzt kräftig erholten Bankensektor, was Börsianer mit einer Warnung von S&P begründeten. Die Ratingagentur hatte zu bedenken gegeben, dass ein geplanter Rollover griechischer Anleihen als «selective default» eingestuft werden könne. Die Erleichterung nach der Freigabe des neuen Griechenland-Kredits in Höhe von 12 Milliarden Euro durch die Euro-Finanzminister wurde damit von neuerlicher Unsicherheit gestört.
Unicredit verloren als einer der schwächsten Werte im EuroStoxx 50 1,43 Prozent auf 1,515 Euro. Davor rutschten Credit Agricole und Societe Generale um jeweils 1,34 Prozent ab. Auch in London konnten Papiere der Lloyds Banking Group und von Royal Bank of Scotland (RBS) dem ansonsten freundlichen Trend nicht folgen und büssten 1,84 beziehungsweise 1,46 Prozent ein.
In Zürich bestätigten die Aktien der Credit Suisse und UBS den Branchentrend. Letztere verloren als schwächster Wert im Swiss-Market-Index (SMI) belastet durch eine Studie von Merrill Lynch 0,70 Prozent auf 15,58 Schweizer Franken. In der Analyse hatte der Experte Derek De Fries seine Gewinnprognosen wegen der schwächeren Finanzmärkte im zweiten Quartal nach unten geschraubt.
Die grössten Verluste im EuroStoxx 50 musste mit Carrefour allerdings nicht eine Bank, sondern ein Einzelhändler einstecken. Der französische Konzern will sein Brasilien-Geschäft mit dem des brasilianischen Konkurrenten Grupo Pao de Acucar (CBD) zusammenlegen. Damit begibt sich Carrefour aber direkt in einen Machtkampf mit dem französischen Casino-Konzern, der seinerseits sein Standbein in Brasilien ausbauen will.
Alstom legten nach einer positiven Analystenstimme hingegen als einer der besten Werte im Euro Stoxx50 um 0,97 Prozent auf 42,76 Euro zu. JPMorgan hatte das Kursziel für die Titel des französischen Industriekonzerns auf 47 Euro aufgestockt. (awp/mc/ps)