CH-Verlauf: Kaum verändert – Wenig Impulse
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Montag gegen Mittag kaum verändert. Im Handel ist von einem impulsarmen Handel die Rede. So liegen nicht nur wenige Nachrichten von Unternehmen sowie kaum Makrodaten vor, zusätzlich bleiben die Börsen in den USA wegen des Feiertags «Independence Day» geschlossen. Nach der sehr guten vergangenen Woche könne es im weiteren Verlauf zu Gewinnmitnahmen kommen, meinen Händler. Bezüglich Griechenland gebe es grundsätzlich positive Nachrichten:
Die Euro-Finanzminister hatten am Wochenende einen neuen Kredit für das Land in Höhe von 12 Mrd EUR freigegeben. Allerdings bleiben Unsicherheiten bestehen. So hat die Ratingagentur Standard & Poor’s angedeutet, dass die beiden französischen Vorschläge für die Verlängerung von Laufzeiten griechischer Staatsanleihen als teilweiser Zahlungsausfall gewertet werden könnte.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 12.00 Uhr 0,07% tiefer auf 6’233,20 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil leicht um 0,05% auf 973,92 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,04% auf 5’733,54 Zähler.
Bei den Blue Chips haben die Gewinner in ihrer Anzahl die Oberhand. Dabei notieren einige Finanzwerte wie Swiss Life (+1,5%) oder Julius Bär (+1,0%) klar fester. Bei UBS (-1,3%) oder Credit Suisse (-1,1%) werden dagegen Gewinne mitgenommen. Die Analysten von Merrill Lynch haben in einer Studie zu der Bankbranche für Julius Bär, UBS und CS die Kursziele leicht nach unten angepasst.
Die griechische Situation und die Ungewissheiten an den Finanzmärkten stellen Schlüsselrisiken für Versicherer dar, meint indes die UniCredit. Die Analysten empfehlen unter anderem Swiss Re (+0,2%) im europäischen Versicherungssektor. ZFS notieren derweil 0,1% leichter.
Deutliche Aufschläge verzeichnen Lonza (+1,6% auf 66,40 CHF). Die Aktie wurde zuletzt wieder positiver im Handel eingeschätzt und ein Erholungsversuch auf 70 CHF erwartet. In der Vorwoche hatte das Unternehmen Sparmassnahmen bekannt gegeben, um den Produktionsstandort Visp in der Schweiz zu erhalten. Auch Actelion (+1,5%) legen deutlich zu.
Weit vorne im Tableau stehen auch einige konjunkturabhängige Titel. So steigen Richemont um 0,7%, Sonova und Nobel Biocare um jeweils 0,8%. Bei Nobel Biocare soll der gegenwärtige Präsident und CEO von Synthes (Aktie unv.), Michel Orsinger, das Präsidium von Heino von Prondzynski übernehmen. Der aktuelle VR-Präsident hat seinen Rücktritt angeboten. Analysten zeigen sich über das Engagement von Orsinger beim Zahnimplantatehersteller erfreut.
ABB steigen um 0,5%. Der Konzern hat zu Wochenbeginn die Übernahme des schwedischen Herstellers von Qualitätskontroll- und Prozessoptimierungslösungen Lorentzen & Wettre angekündigt. Der Kaufpreis für das Unternehmen liege bei 119 Mio USD, so ABB.
Derweil tendieren die Indexschwergewichte Roche (+0,2%), Novartis (-0,7%) und Nestlé (+0,1%) uneinheitlich. Gemäss einem Bericht des «Wall Street Journal» plant Nestlé die Übernahme des chinesischen Süsswarenherstellers Hsu Fu Chi International. Novartis hat im zweiten Anlauf die US-Zulassung für sein Lungenmedikament Arcapta Neohaler bekommen.
Auf der Verliererseite stehen unter anderem noch Givaudan (-1,2%). Citigroup hat das Rating auf «Hold» von zuvor «Buy» gesenkt. Die Experten haben aufgrund des starken Frankens die Gewinnaussichten deutlich reduziert. Von der CS gab es eine Kurszielsenkung. Noch stärkere Verluste müssen die zuletzt sehr volatilen Logitech (-2,0%) hinnehmen.
Im breiten Markt reagieren die Aktien von Swissmetal (+1,0%) nach einem Kurssprung am Morgen noch leicht positiv auf die angekündigten Veränderungen an der Unternehmensspitze. Der bisherige Konzernchef Olaf Schmidt-Park wird per sofort durch Patrick Huber-Flotho ersetzt, der als Delegierter des Verwaltungsrats amtet.
Bei Coltene (Aktie -0,1%) geht CEO Andreas Meldau das Unternehmen früher als angekündigt. VR-Mitglied Erwin Locher wird die Führung und die Geschäftsleitungsaufgaben übernehmen, bis ein neuer CEO ernannt wird. Bei Goldbach (-0,6%) verlässt der Finanzchef Mario Hrastnig das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Seine Nachfolge bleibt offen. (awp/mc/ps)