EU-Verlauf: Kaum verändert nach jüngster Rally
Paris – Nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen haben sich die Börsen in Europa am Freitag kaum von der Stelle bewegt. Der Leitindex EuroStoxx 50 notierte gegen Mittag minimale 0,05 Prozent höher bei 2.849,85 Punkte. Seit Wochenbeginn jedoch steht bei dem europäische Leitindex bereits ein satter Aufschlag von 4,93 Prozent zu Buche. Der CAC 40 sank in Paris um 0,04 Prozent auf 3.980,74 Punkte und in London rückte der FTSE 100 um 0,27 Prozent auf 5.961,59 Punkte vor.
Die Anleger zeigten sich Händlern zufolge weiterhin erleichtert darüber, dass das griechische Parlament am Donnerstag die Umsetzung des Sparprogramms der Regierung definitiv verabschiede hatte. Damit machten sie den Weg zu weiteren internationalen Milliardenhilfen endgültig frei. Allerdings rückten nun wieder die Sorgen um die US-Wirtschaft in den Fokus. Insofern hielten sich viele Investoren vor der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten aus den USA mit Engagements zurück. Im Handelsverlauf steht zum Beispiel noch der von der Universität Michigan berechnete Index für das Verbrauchervertrauen auf der Agenda.
Die bereits an den vorangegangenen Handelstagen stark gefragten Finanzwerte verbuchten auch zum Wochenausklang überdurchschnittliche Gewinne. So legten die Papiere der Societe Generale als Favorit im EuroStoxx 50 um 1,60 Prozent zu auf 41,575 Euro. Die Titel von BNP Paribas und Generali verbuchten Aufschläge von etwa 1 Prozent.
In Zürich kletterten die Aktien der UBS um 1,17 Prozent auf 15,51 Franken. Der frühere Bundesbankchef Axel Weber soll im Jahr 2013 die Nachfolge von Präsident Kaspar Villiger antreten. Cheuvreux-Analyst Christian Stark bewertete es als positiv, dass die UBS die Personalie zwei Jahre im Voraus bekannt geben konnte. Weber sei ein starker Kandidat, der auch als Vorstandschef der Deutschen Bank im Gespräch gewesen sei. Zudem sei er in der internationalen Bankenbranche besser vernetzt als Villiger.
Die Roche-Anteilsscheine rückten um 0,71 Prozent auf 141,70 Franken vor. Der Pharmakonzern ist zu kleinen und mittleren Akquisitionen bereit. Eine Übernahme in der Grössenordnung des Genentech-Kaufs sei hingegen nicht in Sicht, sagte Konzernchef Severin Schwan der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
An der Börse in Kopenhagen sprangen die Aktien von Vestas um 6,19 Prozent auf 126,90 dänische Kronen an. Der Windkraftanlagenbauer hatte mit dem französischen Anbieter alternativer Energien EDF Energies Nouvelles umfangreiche Lieferverträge abgeschlossen. Demnach soll Vestas zwischen 2012 und 2014 die Tochter der Electricite de France (EdF) mit Windturbinen versorgen. Nachdem sich der Kurs seit Anfang April fast halbiert habe, sei die angekündigte Partnerschaft eine willkommene Nachricht, schrieb Commerzbnak-Analyst Ben Lynch in einer Studie. Die EdF-Titel stiegen zuletzt in Paris um 0,61 Prozent. (awp/mc/ps)