US-Eröffnung: Gewinne
New York – Angetrieben von der Hoffnung in Griechenland und positiven Konjunkturindikatoren sind die US-Börsen am Donnerstag mit Gewinnen in die letzte Handelsrunde des ersten Halbjahres gestartet. Der Leitindex Dow Jones stieg nach dem Ende der ersten Handelsstunde um 1,00 Prozent auf 12.384,10 Punkte und knüpfte so an seine jüngste Serie von drei festeren Handelstagen an. Damit lag er auf Kurs dazu, das erste Halbjahr mit einem Plus von rund sieben Prozent zu beenden. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte am Donnerstag um 0,83 Prozent auf 1.318,26 Punkte. An der Nasdaq legte der Composite-Index um 0,91 Prozent auf 2.765,43 Punkte zu und der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,98 Prozent auf 2.316,96 Punkte.
«Die Ampeln stehen derzeit wieder auf Grün», sagte Marktbeobachterin Anita Paluch von ETX Capital. Nach der Absegnung des griechischen Sparpakets sei die Nervosität erst einmal aus dem Markt gewichen. Das Parlament in Athen hat am Donnerstag auch das nötige Ausführungsgesetz mit Erfolg verabschiedet. Wie zuvor schon ihre französischen Konkurrenten, sagten zudem auch deutsche Banken einer freiwilligen Beteiligung an der Rettung Griechenlands zu. Stützend für den Aktienmarkt wirkte sich ferner noch eine überraschend stark aufgehellte Stimmung der US-Einkaufsmanager in der Region Chicago aus.
Im Blickfeld standen weiterhin die Finanzwerte, die nach den Kursaufschlägen vom Vortag aber nicht mehr zu den Favoriten zählten. Titel der Bank of America büssten sogar 1,97 Prozent auf 10,92 US-Dollar ein, nachdem sie am Vortag der grösste Gewinner im Dow Jones gewesen waren. JPMorgan dagegen legten 0,84 Prozent zu und ausserhalb des Index lagen die Aktien der Citigroup knapp mit 0,14 Prozent im Plus. Am Markt spielte es laut Händlern keine grössere Rolle mehr, dass das griechische Parlament nach der Zustimmung für die Sparpläne nun auch deren Umsetzung definitiv verabschiedet hat. Zudem sei auch die zugesagte Beteiligung deutscher Banken am Rettungspaket für Griechenland bereits erwartet worden.
Zu den kräftigsten Kursgewinnern im Dow Jones zählten die 3,29 Prozent festeren Aktien von Hewlett-Packard. Laut Medienberichten drängen Beteiligungsfirmen wie Blackstone den Computerhersteller dazu, über einen Verkauf von Unternehmensteilen nachzudenken.
Aktien von Ebay schnellten derweil nach einem optimistischen Analystenkommentar um 3,43 Prozent auf 31,92 Dollar hoch. Merrill Lynch hatte die Papiere der Online-Handelsplatzes zum Kauf empfohlen. Die Experten der US-Bank begründeten dies mit niedrigeren regulatorischen Risiken bei der Online-Zahlungstochter Paypal.
Papiere von Amazon.com dagegen gaben um 1,04 Prozent auf 202,06 Dollar nach. Der Internet-Händler will Handelsbeziehungen zu einigen Partnern in Kalifornien aufgeben, falls der US-Bundesstaat eine Steuer auf Käufe im Internet einführt.
Ferner stiegen die Aktien von News Corp um 2,04 Prozent auf 17,74 Dollar. Der Medienkonzern ist einer Komplettübenahme des britischen Sendernetzwerks BSkyB einen Schritt näher gekommen. In Befürchtung einer zu starken Konzentration bei Informationsmedien hatte die britische Regierung vorläufig den Kompromissplan akzeptiert, den Nachrichtensender Sky News aus der Übernahme herauszuhalten. (awp/mc/upd/ss)