Ölpreise bauen Gewinne vor Griechenland-Votum aus
New York – Die Ölpreise haben am Mittwoch vor der Abstimmung des griechischen Parlaments über ein neues Sparpaket ihre Kursgewinne vom Vortag weiter ausgebaut. Gegen Mittag kostete ein Barrel Rohöl der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August 109,38 Dollar. Das waren 60 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 52 Cent auf 93,41 Dollar zu.
Händler äusserten sich zuversichtlich, dass das griechische Parlament dem neuen, wichtigen Sparpaket am frühen Nachmittag zustimmen wird. Am Ölmarkt zeige sich dies in weiter steigenden Kursen. Eine Zustimmung gilt als Voraussetzung für die Zahlung weiterer Hilfsgelder für das hochschuldete Land seitens EU und IWF. Lehnt das Parlament das Sparpaket ab, steht Griechenland vor der Pleite.
US-Rohölvorräte stärker rückläufig als angenommen
Die Commerzbank begründete den positiven Trend bei den Ölpreisen auch mit den jüngsten Lagerdaten des American Petroleum Institute (API), die einen stärker als erwartet ausgefallenen Rückgang der US-Rohölvorräte gezeigt hätten. Ausserdem habe sich der erste tropische Sturm im Golf von Mexiko gebildet. Dieser dürfte zwar die Ölförderanlagen verschonen, könnte aber zu einer vorübergehenden Schliessung von mexikanischen Ölhäfen führen, so das Frankfurter Institut.
Auch Opec-Öl teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag im Durchschnitt 103,59 US-Dollar. Das waren 2,03 Dollar mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps)