US-Eröffnung: Deutliche Verluste
New York – Enttäuschende Arbeitsmarktdaten sowie die Ernüchterung am Markt nach der gesenkten Wachstumsprognose der US-Notenbank Fed haben die Börsen in New York am Donnerstag mit Verlusten in den Handel gehen lassen. In den USA war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend stark gestiegen. Zudem hatte die Fed sich am Vortag pessimistischer als zuletzt zur US-Konjunktur geäussert.
Diese habe sich langsamer als erwartet erholt, hatte die Notenbank in ihrer Erklärung zum Zinsentscheid geschrieben. All dies habe nach der jüngsten viertägigen Erholungsrally Gewinnmitnahmen ausgelöst, sagten Marktteilnehmer.
Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,37 Prozent auf 11.943,70 Punkte und rutschte damit wieder unter die 12.000-Punkte-Marke. Der breit gefasste S&P-500-Index büsste 1,33 Prozent auf 1.269,97 Punkte ein. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite Index um 1,06 Prozent auf 2.640,99 Punkte nach. Der Nasdaq 100 sank um 0,97 Prozent auf 2.214,04 Punkte.
Gegen den Trend kletterten die Aktien von Bristol-Myers Squibb um 4,90 Prozent auf 29,10 US-Dollar. Marktteilnehmer begründeten dies mit guten Studiendaten für das gemeinsam mit Pfizer entwickelte Schlaganfall-Medikament Apixaban. In einer fortgeschrittenen Studie zur Behandlung bestimmter Herzpatienten hatte sich das Mittel als wirksamer und sicherer erwiesen als die Standardtherapie mit Warfarin. Im Zuge dessen ging es auch für Pfizer-Titel um 2,81 Prozent auf 20,83 Dollar nach oben. Damit waren sie der stärkste Dow-Wert.
Wie auch in Europa standen einige Bankenwerte indes unter Verkaufsdruck. JPMorgan etwa verloren 1,67 Prozent auf 40,01 Dollar. Nach unten ging es auch für Energietitel wie etwa Chevron Corp., die sich am Dow-Ende um 3,26 Prozent auf 97,78 Dollar verbilligten. Zuvor hatte die Internationale Energieagentur angekündigt, Öl aus den Reservebeständen in den Markt zu pumpen.
Die Aktien des Softwarekonzerns Oracle, der nach Handelsende seine Zahlen zum vierten Geschäftsquartal vorlegen will, sanken um 1,77 Prozent auf 31,62 Dollar. Dabei hatten sich einige Analysten zuvor durchaus positiv geäussert. Richard Nguyen etwa von der Societe Generale hatte am Vortag den Kauf der Aktien empfohlen. Er hatte unter anderem daran erinnert, dass Oracle die eigenen Ziele in vier der vergangenen fünf Jahre sowie in den vergangenen drei Quartalen übertroffen habe.
Derweil ging es für die Anteilsscheine des Hausbauers Lennar nach überraschend starken Zahlen um 3,98 Prozent auf 18,82 Dollar nach oben. Der Sanitärausürster Bed Bath & Beyond hatte mit seinen Resultaten ebenfalls überzeugen können, den Aktien brachte das ein Plus von 4,24 Prozent auf 56,35 Dollar ein. (awp/mc/ss)