US-Schluss: Schwächer – Enttäuschung über Fed-Aussagen
New York – Nach enttäuscht aufgenommenen Aussagen der US-Notenbank Fed hat die Wall Street am Mittwoch schwächer geschlossen. Der lange lustlose Dow Jones Industrial sackte im späten Geschäft ab und ging 0,66 Prozent tiefer bei 12.109,67 Punkten aus dem Handel. Davor hatte der Leitindex noch eine viertägige Gewinnserie hingelegt. Der breit gefasste S&P-500-Index sank um 0,65 Prozent auf 1.287,14 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite Index um 0,67 Prozent auf 2.669,19 Punkte nach. Der Nasdaq 100 verlor 0,71 Prozent auf 2.235,75 Punkte.
Wie erwartet beliessen die Währungshüter den Leitzins auf dem Rekordtief zwischen null und 0,25 Prozent. Abermals gab es keinen Hinweis auf eine Straffung ihrer hochexpansiven Geldpolitik. Entsprechende Massnahmen hingen vor allem von der weiteren Entwicklung der Konjunktur ab, sagte Notenbankchef Ben Bernanke. Aus dem Markt hiess es, wer Hinweise auf zusätzliche Massnahmen zur Stützung der Konjunktur erhofft habe, sei enttäuscht worden. Die Fed wird nach eigener Aussage das zweite Ankaufprogramm von Staatsanleihen («Quantitative Easing 2») über 600 Milliarden US-Dollar wie geplant Ende Juni auslaufen lassen.
Seitens der Unternehmen gab es derweil kaum Nachrichten. Für die Titel von FedEx ging es dank starker Zahlen um 2,59 Prozent auf 91,44 Dollar hoch. Der Gewinn des Logistikkonzerns und Konkurrenten der Deutschen Post war besser als erwartet ausgefallen.
Bereits am Vortag nach dem Handelsschluss hatte Adobe Systems seine Resultate vorgelegt. Der kalifornische Softwarekonzern hatte im zweiten Quartal sowohl Umsatz als auch Gewinn gesteigert. Gleichzeitig hatte das Unternehmen aber vor einer Abschwächung der Nachfrage in Europa gewarnt. Die Titel sackten um 6,26 Prozent auf 30,00 Dollar ab, womit sie den letzten Platz im Nasdaq 100 belegten.
Die Aktien von JPMorgan konnten ihre zwischenzeitlichen Gewinne nicht behaupten und gaben letztlich um 0,54 Prozent auf 40,69 Dollar ab. Laut einem Bericht der «Financial Times» will das Bankhaus nun auch in Europa Finanzdienstleistungen für Hedge-Fonds anbieten. Im Nachgang der Finanzkrise sind Hedge-Fonds gezwungen, ihre Beziehungen zu Banken zu diversifizieren. Damit eröffnen sich für die Institute neue Chancen in einem Markt, der in den USA lange von Goldman Sachs und Morgan Stanley dominiert wurde, in Europa von Credit Suisse. (awp/mc/ss)