CH-Ausblick: Schwächere Eröffnung erwartet
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte die neue Woche mit Kursverlusten eröffnen und somit den seit Anfang Juni anhaltenden Abwärtstrend fortsetzen. Die Krise in Griechenland bleibt weiter im Fokus. Noch suchen die Euro-Finanzminister nach einer Lösung, um weitere Finanzhilfen für das hochverschuldete Land sprechen zu können. Gleichzeitig drücken auch die Vorgaben aus den USA und Asien auf die Stimmung. Während der Future auf den US-Leitindex Dow Jones seit Europaschluss am Freitag um rund 0,8% nachgibt, tendieren die meisten asiatischen Börsen schwächer.
Die Unsicherheiten um die Situation in Griechenland bleiben an den internationalen Börsen im Vordergrund. Bis weit in die Nacht dauernde Krisenberatungen der Euro-Finanzminister ergaben, dass endgültige Entscheidungen frühestens Anfang Juli gesprochen werden. Händler zeigten sich enttäuscht darüber, dass noch keine Lösungen präsentiert werden konnten. Ausserdem wird die fehlende Unterstützung des Sparprogramms und der von Ministerpräsident Papandreou gestellte Vertrauensfrage durch die griechische Opposition als «Spiel mit dem Feuer» bezeichnet.
Bis um 08.25 Uhr sinkt der von Clariden Leu berechnete vorbörsliche SMI um 0,59% auf 6’109,10 Punkte. Kein Titel steht vorbörslich im Plus.
Die Banken UBS (-0,9%), Credit Suisse (-0,8%) und Julius Bär (-0,8%) geben im vorbörslichen Geschäft mit Blick auf die weiterhin unsichere Lage in Griechenland überdurchschnittlich nach.
Aber auch einige konjunkturabhängige Titel stehen stark unter Druck. So geben Holcim und ABB um je 0,8%, Adecco sowie Richemont um je 0,7% nach. Adecco hat Wechsel in der Geschäftsleitung vorgenommen und Alain Dehaze zum Regionenleiter Frankreich, Schweiz und Indien ernannt. Die Nachfolge von Dehaze als Leiter der Region Nordeuropa übernimmt Martin Alonso.
Derweil verlieren ZFS 0,7%. Der Versicherer schätzt die Schadenbelastung (nach Rückversicherung und Steuern) im Zusammenhang mit den zahlreichen Unwetterereignissen im April und Mai 2011 in den USA auf ungefähr 295 Mio USD.
Am wenigsten geben SGS und Swisscom mit minus 0,3% nach. Bei den Index-Schwergewichten Novartis (-0,4%) und Roche (-0,5%) halten sich die Abgaben ebenfalls in Grenzen.
Im breiten Markt hat der Energiekonzern Axpo ein Übernahmeangeobt für die Aktien des Energiehändlers EGL unterbreitet. Derzeit hält die Axpo bereits 91% an EGL. Der Angebotspreis von 850 CHF je Aktie entspreche einer Prämie von 20,8% gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten 60 Börsentage, hiess es. EGL berichtet gleichzeitig über das erste Halbjahr 2010/11, in welchem der Bruttomarge stark sank.
Das Pharmaunternehmen Basilea hat derweil die Umsatzerwartungen für das bisher einzige zugelassene Medikament Toctino nach unten revidiert. Dank niedrigerer Betriebskosten sei dafür aber mit einem besser als erwarteten Betriebsergebnis zu rechnen, so Basilea. (awp/mc/ps)