Manpower: Beschäftigung entwickelt sich dynamisch
Das Manpower-Arbeitsmarktbarometer weist auf wachsendes Vertrauen der Arbeitgeber hin.
Zürich – Schweizer Arbeitgeber sind bezüglich der Einstellung neuer Arbeitskräfte weniger zurückhaltend als im Vorquartal: Etwa 9% der 766 befragten Arbeitgeber rechnen mit einem Anstieg ihrer Beschäftigtenzahlen, während 5% einen Rückgang und rund 85% keine Veränderung erwarten. Dies zeigen die Ergebnisse des Manpower Arbeitsmarktbarometers Schweiz für das dritte Quartal 2011.
Die saisonbereinigte Netto-Arbeitsmarktprognose beträgt indes +7%. Diese Kennziffer ergibt sich aus der Differenz zwischen der Zahl der Arbeitgeber, die in ihrem Unternehmen im nächsten Quartal eine Zunahme der Beschäftigten erwarten und der Anzahl Arbeitgeber, die mit einer Abnahme rechnen. Sie wird anschliessend saisonbereinigt. Im Quartalsvergleich stieg der Wert um 6 Prozentpunkte, im Jahresvergleich um 7 Prozentpunkte. Urs Schüpbach, Generaldirektor von Manpower Schweiz, begründet das Resultat folgendermassen: «Die Beschäftigungsaussichten pendeln sich wieder auf einem für unser Land relativ hohen Niveau ein – ein Hinweis auf das wachsende Vertrauen der Arbeitgeber seit Beginn des Jahres.»
Optimistische Arbeitgeber im Bank- und Versicherungswesen
Nach Wirtschaftssektoren unterschieden, sieht das Ergebnis so aus: Am optimistischsten sind die Arbeitgeber zum achten Mal in Folge im Bank- und Versicherungswesen, Immobilien und Dienstleistungssektor (+18%). Die tiefste Netto-Arbeitsmarktprognose meldet der Handel (-8 %), wo mit 9 Prozentpunkten gleichzeitig der grösste Einbruch im Quartalsvergleich zu verzeichnen ist. Der Sektor Service public und Sozialwesen (+13%) verzeichnet den grössten Zuwachs (16 Prozentpunkte) und gemeinsam mit dem Sektor Verkehr und Nachrichtenwesen (+3%) den grössten Rückgang im Quartalsvergleich (9 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorjahresquartal weist die verarbeitende Industrie (+11%) den grössten Anstieg (23 Prozentpunkte) auf, während das Gastgewerbe (-4%) den grössten Rückgang (13 Prozentpunkte) aufweist.
Firmen haben Probleme, geeignetes Personal zu finden
Gemäss einer Studie haben viele Schweizer Unternehmen Schwierigkeiten, offene Stellen mit geeigneten Personen zu besetzen. Am stärksten gefragt sind laut dem Stellenvermittler Manpower qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker, Manager und Ingenieure. Fast die Hälfte der 753 im letzten Januar befragten Unternehmen hatte Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden, wie Manpower am Dienstag bekannt gab (46%). Dies sei der höchste Wert seit 2006 und auch im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch.
Zu kleine Auswahl an Kandidatinnen und Kandidaten
Auf Rang vier der gefragtesten Fachkräfte finden sich in der diesjährigen Umfrage IT-Spezialisten. Hoch im Kurs waren auch Techniker, Ärztinnen, Köche, Buchhalter, Aussendienstmitarbeitende und Chauffeure. Das grösste Problem für die Unternehmen war die zu kleine Auswahl an Kandidatinnen und Kandidaten. An zweiter Stelle nannten die Umfrageteilnehmer unzureichende Fachkompetenz. Dritthäufigstes Problem waren die mangelnden betriebswirtschaftlichen und akademischen Kenntnisse. Um dennoch ihre offenen Stellen besetzen zu können, gingen die Unternehmen häufig in weiteren Regionen auf Kandidatensuche, wie die Umfrage weiter ergab. (awp/mc/upd/ps)