CH-Eröffnung: Leichter – Schwache Vorgaben belasten

CH-Eröffnung: Leichter – Schwache Vorgaben belasten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag leichter eröffnet. Belastend wirken sich die schwachen Vorgaben aus den USA aus, wo die wichtigsten Indices am Montag kurz vor Handelsschluss auf Tagestiefststände gerutscht sind und von welchen sie sich nicht mehr richtig erholen konnten. Die Vorgaben aus Asien sind indes leicht positiv. Unternehmensseitig sind wenige News zu verzeichnen. Clariant und Nestlé halten Investorentage ab. Im breiten Markt haben Aryzta, Züblin und Burckhardt Compressions Ergebnisse publiziert.

Am Vormittag werden zudem aus der EU der Einzelhandelsumsatz für den April erwartet. Das Sentiment dürfte aber auch am Dienstag von den anhaltenden Konjunktursorgen und der Abwesenheit einer anhaltenden Lösung der Probleme der hochverschuldeten Euroländer belastet werden. So ist nach Informationen aus Brüssel ein neues milliardenteures Hilfspaket für den Schuldensünder Griechenland noch lange nicht unter Dach und Fach. Derweil sind in Athen tausende Griechen auf die Strasse gegangen und haben gegen den harten Sparkurs protestiert.

Bis um 9.30 Uhr sinkt der Schweizer Leitindex SMI um 0,16% auf 6’359,89 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,15% auf 990,67 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,21% auf 5’852,06 Punkte.

Clariant (-1,8%) hat die Finanzziele anlässlich der Investorentage angehoben. Neu strebt das Unternehmen nach der Übernahme der Süd-Chemie bis zum Jahre 2015 einen Umsatz von über 10 Mrd CHF an sowie eine EBITDA-Marge vor Sondereffekten von mehr als 17%. Die Papiere hatten aber bereits in den letzten Handelstagen zulegen können, nun zeigen sich einige Anleger über den Umfang der Zielerhöhung enttäuscht, was zu Gewinnmitnahmen führe, heisst es von Marktbeobachtern.

Weit hinten im SMI/SLI-Tableau notieren die im Erdölgeschäft tätigen Weatherford (-1,7%) und Transocean (-0,8%). Die Titel hatten bereits am Vortag deutlich im Minus geschlossen.

Mit Abgaben zeigen sich Finanztitel, welche von der Angst rund um die griechischen Staatsfinanzen belastet werden. So verlieren UBS 0,4% und CS 0,3%, Julius Bär 0,2%. Assekuranzwerte wie ZFS (+0,4%) und Swiss Re (unv.) notieren fester. JP Morgan hat die Kursziele für die UBS auf 21 CHF und für die CS auf 47 CHF gesenkt, die Einstufung «Overweight» für die beiden Titel wurden indes bestätigt.

Zykliker zeigen sich uneinheitlich. Während Adecco (-0,2%) tiefer notieren, gewinnen ABB 0,2%. Für Holcim (+0,9% auf 65,55 CHF) hat indes die Credit Suisse das Rating auf «Neutral» von vorher «Underperform» angehoben.

Bei Novartis (-0,2%) berichtet das Wall Street Journal von einer Pole-Position im Übernahmekampf um die US-Gesellschaft Gen-Probe. Gemäss den Mutmassungen sei eine Übernahme durch Novartis am wahrscheinlichsten, falls es überhaupt zu einem Deal komme. Mitbewerber Roche verliert 0,1%.

Mit Abstand die grössten Gewinne verzeichnet Actelion (+2,2%), wo Otto Schwarz zum neuen Chief Operating Officer (COO) ernannt wurde. Die neue Aufgabenteilung werde CEO Jean-Paul Clozel die Gelegenheit geben, sich mehr auf die strategischen Angelegenheiten zu konzentrieren.

Im breiten Markt haben sich Swissquote (+5,5%) an die Spitze gesetzt, nachdem die Online-Bank verkündet hat, in Zusammenarbeit mit der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) neu Online-Hypotheken anzubieten. Zudem wird sich die BLKB mit 5% an der Swissquote Bank beteiligen.

Der Backwarenkonzern Aryzta (-0,8%) präsentierte die Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2010/11 (per Ende April). Demnach konnte der Umsatz um 32% gesteigert werden. Etwas unter den Erwartungen ausgefallen sind die Jahresabschlüsse von Burckhardt (-4,5%) und Züblin (unv.), wobei letztere bereits Mitte Mai vorläufige Umsatzzahlen präsentiert hatten.

Bei Schulthess (+1,9%) vermeldete NIBE das provisorische Zwischenergebnis des Übernahmeangebots. Demnach wurde den Schweden bis jetzt 85,26% der Aktien angeboten. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

 

 

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