EU-Verlauf: Verluste – Sorgen über USA und Griechenland

EU-Verlauf: Verluste – Sorgen über USA und Griechenland

Paris – Die europäischen Börsen sind am Montag mit Verlusten in die Woche gestartet. Händler verwiesen auf zuletzt schwache US-Wirtschaftsdaten, die Sorgen über die Erholung der weltgrössten Volkswirtschaft geschürt hätten. Dazu stehen weiter die griechischen Schuldenprobleme im Fokus. Bis zum Mittag sank der EuroStoxx 50 um 0,51 Prozent auf 2.774,86 Punkte. Der Cac 40 verlor 0,50 Prozent auf 3.871,12 Punkte. Mit minus 0,10 Prozent auf 5.849,23 Punkte hielt sich indes der Londoner FTSE 100 vergleichsweise gut.

In London stützte die Stärke der schwer gewichteten Minenwerte. Dies schlug sich auch im Sektorindex Stoxx Europe 600 Basic Resources nieder: Dieser gewann 0,13 Prozent und gehörte damit zu den besten Branchenindizes in Europa.

Im Kampf gegen eine Pleite Griechenlands wollen die Regierungen der Eurozone nach Informationen des «Wall Street Journals» (WSJ) die Banken mit 30 Milliarden Euro zur Kasse bitten. Unter Berufung auf ranghohe Offizielle berichtete das Blatt am Sonntag in seiner Online-Ausgabe, darauf hätten sich die 17 Regierungen der Euroländer in einer «vorläufigen Vereinbarung» über ein neues Hilfspaket für das angeschlagene Land an der Ägäis geeinigt. Dies belastete den Finanzsektor: Der Stoxx Europe 600 Banks und der Stoxx Europe 600 Insurance waren mit einem Minus von 0,93 beziehungsweise 0,87 Prozent die schwächsten Branchenindizes in Europa.

Die Titel der italienischen Banken Intesa SanPaolo und Unicredit gehörten ebenso wie die der französischen Societe Generale und Credit Agricole zu den schwächsten Werten im EuroStox 50. Auch die Aktien des spanischen Branchenvertreters BBVA standen unter Druck.

Für Air France-KLM ging es um 1,69 Prozent auf 11,075 Euro bergab, nachdem die Fluggesellschaft angekündigt hatte, sie wolle ihr Afrika-Geschäft vor der zunehmenden Konkurrenz verteidigen. Ein kräftiges Passagierplus im Mai reichte den Aktien der Billigflug-Gesellschaft Easyjet angesichts der gleichzeitig gesunkenen Auslastung nur anfangs für Gewinne. Zuletzt sanken sie um 0,42 Prozent auf 358,20 Pence.

Die Aktien von Rolls-Royce gewannen 0,16 Prozent auf 630,00 Pence. Der Motorenbauer und sein Partner Daimler halten inzwischen knapp 60 Prozent am Diesel-Grossmotorenhersteller Tognum und erwarten, ihn nach einem wochenlangen Übernahmekampf nun schlucken zu können.

Der Pharmakonzern Novartis hat eine erweiterte Zulassung in der Europäischen Union für sein Augenmittel Lucentis erhalten, was die Aktien um 0,75 Prozent auf 53,55 Franken steigen liess. Aufschläge von 0,15 Prozent auf 136,50 norwegische Kronen verzeichneten die Anteilsscheine von Statoil, nachdem der Energiekonzern mitgeteilt hatte, er verkaufe 24,1 Prozent der Anteile am Joint Venture Gassled für den Transport von Erdgas nach Europa. Die Anteile würden für 17,4 Milliarden Kronen (2,2 Mrd Euro) von Solveig Gas Norway AS übernommen, an dem neben einem kanadischen Pensionsfond mit 45 Prozent auch der deutsche Versicherungskonzern Allianz zu 30 Prozent beteiligt ist. (awp/mc/ps)

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