US-Schluss: Dow gibt nach – Schwache Arbeitsmarktdaten
New York – Nach enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen hat der Dow-Jones-Index am Freitag nachgegeben und damit bereits den fünften Wochenverlust in Folge hinnehmen müssen. Eine derart lange Serie hatte es zuletzt Mitte 2004 gegeben. In den USA war die Beschäftigung im Mai dieses Jahres deutlich geringer als erwartet gestiegen. Zudem kletterte die Arbeitslosenquote auf 9,1 Prozent, während zugleich aber die Stundenlöhne überraschend deutlich zulegten. Der US-Arbeitsmarkt hat im Mai nach Einschätzung der Helaba «auf ganzer Linie» enttäuscht. «Hoffnungen auf eine starke Konsumbelebung scheinen daher nicht berechtigt», meinten die Experten.
Etwas begrenzt wurde das Minus im Markt aber durch die Nachricht, dass sich im Mai die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor überraschend stark aufgehellt hatte.
Zum Handelsschluss sank der weltweit bekannteste Aktienindex um 0,79 Prozent auf 12.151,26 Punkte. Auf Wochenbasis stand damit ein sattes Minus von 2,33 Prozent zu Buche. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor am Freitag 0,97 Prozent auf 1.300,16 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq büsste der Nasdaq Composite 1,46 Prozent auf 2.732,78 Punkte ein, der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 1,48 Prozent auf 2.292,31 Punkte.
Im Dow litten Industriewerte besonders stark unter den insgesamt trüben Konjunkturaussichten. So fielen die Aktien des Chemiekonzerns DuPont um 1,72 Prozent auf 50,29 US-Dollar und die von General Electric (GE) um 1,41 Prozent auf 18,82 Dollar.
Die Titel von Wal-Mart Stores aber stiegen an der Dow-Spitze um 0,21 Prozent auf 53,66 Dollar. Der weltgrösste Einzelhändler kann weiter im grossen Stil eigene Aktien erwerben. Der Aufsichtsrat des Unternehmens genehmigte den Rückkauf von eigenen Papieren für bis zu 15 Milliarden Dollar.
Klares Schlusslicht im S&P 500 waren die Papiere von Newell Rubbermaid, die um 11,79 Prozent auf 14,97 Dollar einbrachen. Der Hersteller von Lager-Containern hatte seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Als Gründe nannte das Unternehmen schwache wirtschaftliche Rahmenbedingungen und sinkende Konsumausgaben in den USA.
Ansonsten gab es keine allzu kursbewegenden Nachrichten. Apple kann aufatmen: Die Speicherung der Ortungsdaten von iPhone oder iPad ohne Wissen der Nutzer hat für das Unternehmen in Deutschland keine datenschutzrechtlichen Folgen. Insofern gaben die Titel weniger stark nach als die Technologie-Indizes und sanken nur um 0,77 Prozent auf 343,31 Dollar.
Der US-Baumaschinen- und Kranhersteller Terex gibt zudem die Hoffnung auf eine Übernahme des Düsseldorfer Konkurrenten Demag Cranes weiterhin nicht auf. Terex-Chef Ronald M. DeFeo lud den Demag-Vorstandsvorsitzenden Aloysius Rauen zu einem kurzfristigen Treffen ein. Demag hatte am Dienstag das bisherige Übernahmeangebot der Amerikaner als nicht angemessen abgewiesen, aber Gesprächsbereitschaft signalisiert. Terex bietet in seinem feindlichen Übernahmeangebot 41,75 Euro je Demag-Aktie. Die Andienungsfrist läuft noch bis Ende Juni. Vor diesem Hintergrund verbilligten sich die Anteilsscheine von Terex um 3,25 Prozent, während die von Demag Cranes in Frankfurt um 0,35 Prozent nachgaben.
In den Fokus rückten zudem die Titel von Garmin, denn einem Bericht der «Financial Times Deutschland» zufolge bahnt sich unter den Navi-Herstellern eine Übernahme an. Navigon steht demnach in exklusiven Verkaufsverhandlungen mit dem US-Rivalen Garmin. Dessen Aktien sanken um 0,89 Prozent auf 33,35 Dollar. (awp/mc/ps)