Ypsomed verzeichnet Umsatzrückgang
Ypsomed-Hauptsitz in Burgdorf BE.
Burgdorf – Die Medizinaltechnikerin Ypsomed hat im Geschäftsjahr 2010/11 (per 31.03.2011) sowohl beim Umsatz als auch beim Betriebs- und Reingewinn weitere Einbussen hinnehmen müssen. Dafür verantwortlich zeichneten neben der schwierigen Währungssituation der weiterhin rückläufige Absatz mit Sanofi Aventis, der trotz der Einführung neuer Produkte nicht kompensiert werden konnte.
Beim Ausblick für das Geschäftsjahr 2011/12 gibt sich das Unternehmen vorsichtig. Der Umsatz verringerte sich um 4,5% auf 242,5 Mio CHF. In Lokalwährungen resultierte hingegen ein leichtes Wachstum von 0,5%. Der Betriebsgewinn sank auf Stufe EBIT um 36% auf 8,6 Mio, entsprechend einer operativen Marge von 3,6 (5,3)%. Unter dem Strich resultierte ein um 45% tieferer Reingewinn von 5,2 Mio, teilte die Medizinaltechnikerin am Donnerstag mit. Damit hat Ypsomed die Erwartungen der Auguren verfehlt. Von AWP befragte Analysten haben im Vorfeld einen Umsatz von 248,3 Mio CHF prognostiziert. Für den EBIT wurden 9,5 Mio und für den Reingewinn 6,3 Mio erwartet.
Dividende von 0,20 CHF je Namenaktie vorgeschlagen
Der Generalversammlung wird die Auszahlung einer Dividende aus Kapitalreserven im Umfang von 0,20 CHF je Namenaktie vorgeschlagen. Im vergangenen Jahr wurden 0,25 CHF je Aktie über eine Nennwertrückzahlung ausgeschüttet. Im Segment Delivery Device sank der Umsatz um 7,4% auf 155,8 Mio CHF, massgeblich aufgrund des rückläufigen Absatzes mit Sanofi. So hat sich der Umsatzanteil des Sanofi-Geschäfts um 4 Prozentpunkte auf 24% verringert. Dank Kosteneinsparungen ist es aber gelungen, den operativen Betriebsgewinn um 12% auf 22,1 Mio CHF zu steigern.
Währungseffekte reduzieren Umsatz
Im Diabetes-Direktgeschäft hat das Unternehmen in der Berichtsperiode die neue Insulin Patch-Pumpe «mylife OmniPod» eingeführt und den Vertrieb des Blutzuckermessgerätes «mylife Pura» intensiviert. Dies führte zu einem konsolidierten Umsatz von 69,4 Mio CHF, dies entspricht einem Rückgang zum Vorjahr um 2,1%. Dies sei jedoch vornehmlich Währungseffekten geschuldet, welche den Umsatz im Direktgeschäft um 8,3 Mio reduziert hätten. Aufgrund der hohen Produkteinführungskosten hat zudem zu einem verringerten Segmentsergebnis von -12,9 Mio geführt, nach -9,2 Mio im Vorjahr.
Weiter in Markteinführung neuer Produkte investieren
Ypsomed will auch im kommenden Geschäftsjahr weiter in die Markteinführung neuer Produkte investieren, was jedoch mehr Mittel als ursprünglich geplant bindet. zudem dauere die Kompensation der rückläufigen Umsätze mit Sanofi Aventis, trotz der Diversifikation und Internationalisierung des Pen-Nadelvertriebes, länger als geplant. Deshalb werde 2011/12 weiterhin ein Transformationsjahr bleiben.
Umsatz auf Vorjahresniveau erwartet
Mit einer Eigenkapitalquote von 79,8% sieht sich die Medizinaltechnikerin jedoch finanziell genug abgesichert, um diese Transformationsphase zu meistern, heisst es weiter. «Ypsomed setzt die Markteinführung der neuen Produkte fort und wird die OmniPod Insulin Patch-Pumpe in weiteren Ländern lancieren. Dies beansprucht erhebliche Mittel und beeinträchtigt kurzfristig die Profitabilität», lässt sich CEO Richard Fritschi in der Medienmitteilung zitieren. Für das Geschäftsjahr 2011/12 rechnet das Unternehmen dennoch mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau und einer leicht verbesserten Profitabilität. (awp/mc/ss)