EU-Verlauf: Indizes drehen ins Plus

EU-Verlauf: Indizes drehen ins Plus

Paris – Der europäische Aktienmarkt hat am Mittwoch die Sorgen um die Schuldenkrise zunächst abgeschüttelt und seine Verluste aus dem frühen Handel mehr als ausgeglichen. Am Markt hiess es, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) habe mit ihren Aussagen für etwas Erleichterung gesorgt.

Angeführt von festen Bankenwerten lag der EuroStoxx 50 gegen Mittag mit 0,14 Prozent im Plus bei 2.805,11 Punkten. Zuvor war er zwischenzeitlich bis auf 2.778 Punkte abgerutscht. Der Pariser Leitindex Cac 40 stand um knappe 0,04 Prozent höher bei 3.918,47 Punkten. In London stieg der FTSE 100 um 0,15 Prozent auf 5.867,02 Punkte.

Nachdem die Sorgen um die Schuldenkrise und um das Wachstum der US-Wirtschaft zuvor noch für die anfänglichen Verluste verantwortlich gemacht wurden, hob ein Börsianer am Vormittag Aussagen der OECD zu Griechenland und Europa als Kurstreiber hervor. Demnach halte es die Organisation für möglich, dass Griechenland im Jahr 2012 zu nachhaltigem Wachstum zurückkehren könne. Insgesamt werde die Wirtschaftserholung in der Eurozone in diesem und dem kommenden Jahr an Fahrt gewinnen. Im Tagesverlauf könnten derweil US-Wirtschaftsdaten wie etwa die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter nochmals für neue Impulse sorgen.

Neben den Titeln der deutschen Versorger RWE und Eon, die von einer möglichen Abschaffung der deutschen Atomsteuer profitierten, gab es im EuroStoxx vor allem Gewinner aus dem Bankensektor. Der Teilindex Stoxx 600 Banks stieg als bester Branchenindex um 1,39 Prozent. Bester Wert aus der Branche waren die Aktien der italienischen Bank Intesa SanPaolo, die um 2,86 Prozent auf 1,724 Euro zulegten. Weitere Banken aus Italien und Frankreich wie etwa Unicredit, BNP Paribas und Credit Agricole stiegen zwischen 1,5 und 1,8 Prozent. Barclays-Titel kletterten in London um 2,41 Prozent auf 272 Pence.

Kursgewinne gab es ferner im Minensektor. Antofagasta waren mit einem Plus von 1,76 Prozent auf 1.217 Pence unter den Favoriten im Londoner FTSE 100. Kazakhmys gewannen 1,13 Prozent, und auch Aktien von Rio Tinto und Xstrata konnten sich mit mehr als 0,5 Prozent im Plus behaupten.

Erholt zeigten sich ferner auch Werte aus dem Luftfahrtsektor, nachdem sie in den vergangenen Tagen von den Auswirkungen des Vulkanausbruchs in Island gezeichnet waren. Zwar wurden am Mittwoch einige Flughäfen in Norddeutschland vorübergehend geschlossen. Für Entspannung dürfte aber gesorgt haben, dass sich die Lage in Grossbritannien wieder entspannt hatte. Das meteorologische Institut in Reykjavik hatte zudem mitgeteilt, dass die Aktivität des Vulkans Grimsvötn in der Nacht stark abgenommen habe. Die Aktien von Air France-KLM rückten um 1,31 Prozent auf 11,575 Euro vor. IAG-Titel stiegen in London um 1,73 Prozent auf 234,80 Pence.

Weiterhin standen die am Vortag unter dem Ausgabepreis in den Börsenhandel gestarteten Glencore-Titel unter Beobachtung. Sie büssten in London 0,95 Prozent auf 520,00 Pence ein. In Hongkong debütierten die parallel gelisteten Papiere des Rohstoffhändlers erst am Mittwoch und sackten dort um rund drei Prozent ab. Asiatische Investoren hätten sich um die Bewertung der Aktien und die Aussichten für die Rohstoffbranche gesorgt, hiess es am Markt. (awp/mc/ps)

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