Feintool kehrt in die Gewinnzone zurück
Feintool-CEO Heinz Loosli.
Lyss – Die Feintool-Gruppe hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/11 (per 31.03.) den Umsatz deutlich gesteigert und einen Gewinn erzielt. Dabei hat die in den Bereichen Umformen und Feinschneiden tätige Industriegruppe weiterhin von der weltweit boomenden Automobilindustrie profitiert und die Ziele für das laufende Jahr bestätigt.
Mit den weitergeführten Bereichen – ohne die im März 2011 veräusserten BalTec – steigerte Feintool den Umsatz um 14% auf 197,5 Mio CHF. Währungsbereinigt betrug die Zunahme knapp 22%. Der Auftragseingang erhöhte sich um 12% auf 213,1 Mio CHF (+20% in LW) und der Auftragsbestand um 4% auf 158,8 Mio CHF, wie das Unternehmen am Mittwoch in einem Communiqué schreibt. Feintool setzte im Berichtszeitpunkt 60% seiner Produkte in Europa (wovon 3,8% in der Schweiz), 22% in den USA und 18% in Asien ab.
Erfreuliche Entwicklung in Kernmärkten stützt
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich um 11% auf 13,3 Mio CHF, der EBIT verdoppelte sich auf 5,3 Mio CHF. Den Gewinnanstieg führt Feintool auf den höheren Bruttogewinn, die volumenbedingte, kontrollierte Kostenentwicklung und tiefere Abschreibungen zurück. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 1,1 Mio CHF nach einem Reinverlust von 4,2 Mio CHF in der Vorjahresperiode. Feintool habe in den ersten sechs Monaten 2010/11 erneut von der erfreulichen Entwicklung ihrer Kernmärkte profitiert, heisst es. Infolgedessen hätten alle Segmente der Gruppe einen guten Geschäftsgang gezeigt, der sich insbesondere bei den Bestellungen, dem erhöhten Auftragsbestand sowie im Umsatz widerspiegelte, heisst es weiter.
Stärkstes Wachstum im Bereich Fineblanking Technology
Am deutlichsten fiel das Wachstum im Segment Fineblanking Technology aus, wo der Umsatz um 93% auf 59,9 Mio CHF anstieg. Das Segment starte zudem mit einer guten Auftragslage ins zweite Halbjahr. Insbesondere bei europäischen Kunden habe man einen erhöhten Investitionsbedarf mit Trend zu komplexen Komplettsystemen festgestellt. Die Restrukturierungsmassnahmen in Nordamerika zeigten erste Erfolge, der Aufbau des Werkes im chinesischen Taicang schreite voran. In den Segmenten System Parts und Automation wuchs der Absatz um je 7% auf 118,9 Mio respektive 36,1 Mio CHF. Feintool strebt im Gesamtjahr weiterhin einen Umsatz von 390 bis 410 Mio CHF an. Der EBIT soll im Bereich von 12 bis 16 Mio zu liegen kommen.
Folgen der Japan-Katastrophe noch nicht abschätzbar
Der Einfluss der tieferen Abrufe in Japan infolge des Erdbebens liessen sich zum heutigen Zeitpunkt allerdings noch nicht abschätzen, so die Mitteilung weiter. Glücklicherweise seien aber keine der 100 Feintool-Mitarbeitenden in Japan verletzt worden. Während der Produktionsstandort in Tokoname bei Nagoya keinerlei Einschränkungen erfuhr, seien anfängliche Behinderungen im Werk Atsugi bei Tokio dank hoher Flexibilität der Mitarbeitenden rasch überwunden worden. Mit dem öffentlichen Kaufangebot von Artemis und dem Entscheid der Gründerfamilie, ihr Aktienpaket von rund 30% vollständig anzudienen, sei für Feintool eine Ära zu Ende gegangen. Verwaltungsrat und Management nehme die Entscheidung des Firmengründers Fritz Bösch mit grossem Respekt zur Kenntnis. Artemis-Inhaber und Feintool-Aktionär Michael Pieper ist derzeit im Besitze einer Mehrheitsbeteiligung von 81,2%. (awp/mc/ss)